Wir haben drüben bei STRATO vor einigen Monaten eine WordPress-Studie in Auftrag gegeben und dabei sind ein paar interessante Ergebnisse herausgekommen, die ich selbst in dieser Deutlichkeit nicht erwartet hätte.
Fast jeder Zweite nutzt den alten Editor
Wie du aus dem Artikelbild gut erkennen kannst, nutzen 45 Prozent der WordPress-User nach wie vor den Classic-Editor. Das ist schon ein bemerkenswertes Ergebnis, da die Einführung des Block-Editors bald den fünften Geburtstag feiert.
Ehrlicherweise hätte ich bei dieser Frage nicht ein solch hohes Ergebnis erwartet. Dass es immer noch Leute gibt, die nach wie vor den klassischen Editor einsetzen, das war mir klar. Aber knapp die Hälfte, hat mich auf jeden Fall überrascht.
Anscheinend gibt es immer noch sehr viele Leute, die sich mit dem Block-Editor weiterhin nicht anfreunden können und/oder die einen Arbeitsablauf haben, der mit dem klassischen Editor besser bedient wird.
Ehrlicherweise muss man auch eingestehen, dass in den ersten zwei bis drei Jahren Gutenberg aka Block-Editor nicht wirklich nutzbar war. Ich selbst nutze ihn durchgehend erst seit etwas mehr als einem Jahr, was aber nicht an meiner geänderten Meinung liegt, sondern daran, dass sich der Block-Editor in den vergangenen zwei Jahren massiv verbessert hat.
WordPress-Studie: KI-Nutzung erfreut sich hoher Beliebtheit
Eine zweite Sache hat mich ebenfalls überrascht und das ist die hohe Verbreitung der KI-Nutzung. Von den Befragten hat bereits mehr als ein Drittel KI-Technologien zu Hilfe genommen bei der Arbeit auf der Website. Das ist schon eine beträchtliche Zahl, und zwar aus zwei Gründen.
Zum einen sind die WordPress-Nutzer eine recht heterogene Gruppe. Die Spanne reicht von dem junggebliebenen IT-Nerd der WordPress als headless CMS einsetzt bis zu der Rentnerin, die die Website des Dorf-Vereins pflegt.
Der andere Grund ist, dass die Umfrage Anfang Mai dieses Jahres durchgeführt wurde und somit noch in der Anfangswelle der KI-Berichterstattung stattfand. Viele der interessanten Neuerungen rund um ChatGPT und Co. kamen erst später hinzu.
Somit zeigt sich, dass die KI-Nutzung und Interesse an dieser Technologie auch in der Breite stattfindet und nicht nur auf spezielle Gruppen begrenzt ist.
Die WordPress-Studie von STRATO wurde in Zusammenarbeit mit YouGov realisiert und es wurden 526 Personen befragt. Auf der Website kannst du dir weitere Ergebnisse der Studie anschauen und die Grafiken herunterladen.
Wir arbeiten seit 20 Jahren mit WordPress und bieten diverse Dienstleistungen rund um das System an. Kontaktiere uns für weitere Informationen oder für ein Angebot.
Mit dem Classic Editor kann ich einen Text in 1-2 Minuten online stellen. Genau deswegen habe ich mich vor Jahren für WordPress und nicht für Joomla o.ä. entschieden. Der Block Editor ist zum schnellen Verfassen von Texten unbrauchbar und erscheint mir als die Lösung für ein Problem, welches es nicht gibt.
Ernsthafte Frage:
Warum findest du den Block-Editor “zum schnellen Verfassen von Texten unbrauchbar”?
Titel eingeben und schreiben. Wenn man fertig ist, veröffentlichen. Ich verstehe nicht, warum das länger dauern soll als im Classic Editor.
Finde ich auch- es geht so flott mit dem Classic Editor, dass ich keine Bausteine brauche.
Sagen wir mal so: Auch mit ü60 gehe ich mit der Zeit und nutze den Block Editor. Nicht weil er mir besonders gut gefällt, sondern weil ich die Befürchtung habe, dass er doch eines Tages nicht mehr verwendet wird. Und dann stehe ich da und muss mich umgewöhnen. Also lieber gleich ran an den Speck. Außerdem wird der Classic Editor nicht von jedem Theme unterstützt, sodass dann ein Plugin dafür benötigt wird.
LG Sabine
Ich vermute, dass viele WordPress Installationen mit Pagebuilder wie Elementor, Divi, etc. funktionieren. Deshalb ist die Umstellung auf Gutenberg nicht erfolgt.
Ich könnte mir vorstellen, dass die ersten (wirklich nicht so tollen) Jahre des Block-Editors viel verbrannte Erde hinterlassen haben. “Habe ich mal probiert, fand ich doof.”
Bei vor vielen Jahren erstellten WordPress-Websites gibt es oft schlicht und einfach keinen Grund, irgendwas zu ändern, da der Betreiber zufrieden ist mit dem Status Quo.
Interessant wäre eine Analyse, wie viele von sagen wir mal in den letzten zwei Jahren erstellten WordPress-Websites noch den Classic Editor installieren.
Meine Erfahrung ist eher, dass *Newbies* den Block-Editor inzwischen recht einfach und angenehm finden. Schreiben, loslegen, und den Rest Stück für Stück entdecken. Bild einfügen mit /bild und so weiter.
*Umsteiger* vom Classic Editor müssen etwas umdenken. Wenn die Bereitschaft dazu da ist, geht das meist fix, aber Menschen sind Gewohnheitstiere, und viele mögen das mit dem Umgewöhnen nicht so ungerne.
*Erfahrene User* finden den Block-Editors inzwischen oft einfacher als Pagebuilder-Plugins wie Elementor. Vielleicht braucht man sowas noch für grafisch ausgefuchste Landing Pages, aber für den Alltag ist der Block-Editor zum Gestalten der Inhalte mehr als ausreichend.
Fazit für mich: Der Block-Editor hatte einen holprigen Start, ist inzwischen aber wirklich klasse. I’m lovin’ it.
[Und beim Website-Editor und Block-Themes scheint sich diese Geschichte zu wiederholen …]
“… mögen das mit dem Umgewöhnen nicht so ungerne” sollte “nicht so gerne” heißen (oder “ungerne”, aber nicht so wie’s ist 😇)
Hallo Peter,
Das wird ein wichtiger Grund sein. IMHO hat man den Block-Editor zu früh veröffentlicht.
Was mich aber nach wie vor stört, ist die Tatsache, dass z. B. die Rechtschreibkorrektur und Grammatikprüfung von LanguageTool mit dem Block-Editor nicht optimal funktioniert. Während ich im TinyMCE den kompletten Text auf einmal prüfen kann, muss ich im Block-Editor den Cursor explizit in jeden Block setzen. Das dauert deutlich länger und ist fehleranfälliger.
Ich nutze auch das LanguageTool. Das Tool ist sehr hilfreich und hervorragend zu handhaben. Die beschriebenen Schwierigkeiten kann ich vielleicht deshalb nicht nachvollziehen, weil ich von Beginn an den Block-Editor (der wohl definitiv viel zu früh veröffentlicht wurde, wenn man überlegt, wie negativ seither die Bewertungen aussehen) gewöhnt bin. Ich setze GeneratePress und GenerateBlocks seit mehreren Jahren ein und bin mit diesem Paket absolut zufrieden. Die Handhabung ist so einfach geworden, dass ich auch deshalb nie überlegt habe, mich von WordPress zu verabschieden.
Bin ganz eurer Meinung was den „holprigen Start“ betrifft. Aus meiner Sicht wäre es besser gewesen den Block Editor länger als Plugin-Lösung anzubieten (Opt-In).
Die rasante Entwicklungsgeschwindigkeit und die damit verbundenen Änderungen haben es vor allem in ersten Jahren Nutzern und Entwicklern sehr schwer gemacht. Mit jedem Update neue Überraschungen 🙂 Wer größere Corporate Websites betreut, der stellt nicht ohne Not auf den BE um.
Am meisten stört mich aber, dass es keine klare Roadmap gibt. Wird aus dem BE eines Tages ein überfrachteter Pagebuilder? Aktuell ist er weder nur Content-Editor noch brauchbarer Pagebuilder. FSE ist z.Z pure Frustration und aus meiner Sicht komplett unbrauchbar, außer man baut einfachste Websites ohne spezielles Webdesign.
Ich wünschte WP würde weniger Gimmicks in den BE einbauen und dafür lieber uralte Relikte im System bereinigen und das UI einheitlich machen.
Ich benutze auch heute noch den Classic-Editor. Schon alleine aus dem Grund, dass ich nicht erkennen kann, wo der Vorteil eines Block-Editors für mich liegt.
Zwar kann ich mit dem Block-Editor umgehen, aber ich kann hier bei der Erstellung eines Beitrags /Text + Bild) keinerlei Vorteile gegenüber dem Classic-Editor erkennen.
Sobald so ein Block-Editor besseren HTML-Code produziert als der alte Classic-Editor, kann ich immer noch umstellen. Oder jemand erklärt mir, wo für mich der Vorteil eines Block-Editors liegt.
Als Ergänzung möchte ich noch auf den Tweet von Tony Zeoli verweisen und dort insbesondere auf die Kommentare bzw. Antworten. Er stellt nämlich die Frage:
Also ich persönlich nutze auch noch den Classic Editor. Ich komme damit einfach viel besser zu recht. Bin auch um ehrlich zu sein kein Fan von dem Gutenberg-Editor, finde da die kostenlose Version von Elementor viel besser.
Denke aber vielleicht ist das einfach eine Gewöhnungssache.