Umfangreiche Texte mit ChatGPT: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Symbolbild: ChatGPT

Kann man auch längere, zusammenhängende Texte, wie E-Books, Bücher oder lange Blogartikel mit ChatGPT erstellen? Und falls ja, wie soll das gehen? Beide Fragen werden das Thema des folgenden Blogartikels sein.

Die Vorbereitung

Bevor du dich dran machst, längere Texte mit ChatGPT zu erstellen, gilt es die gleichen Vorbereitungsschritte zu absolvieren, wie ich sie neulich im letzten ChatGPT-Artikel beschrieben habe: So bekommst du sinnvolle Texte und Antworten mit ChatGPT.

Es geht unter anderem darum, dass du dir vorher Gedanken machst, was du erreichen möchtest, welche Rolle ChatGPT einnehmen soll, um welches Format es sich handelt und wer das Zielpublikum ist.

Das Inhaltsverzeichnis als Grundlage

Nachdem du das geklärt hast, bittest du ChatGPT, dir ein Inhaltsverzeichnis zu einem klar und präzise definierten Thema zu erstellen. Hier ein Vorschlag eines Inhaltsverzeichnisses zum Thema “CSS Flexbox”:

Ein Inhaltsverzeichnis zum Thema Flexbox. Von ChatGPT erstellt.
Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis zum Thema Flexbox.

Du kannst natürlich noch tiefer in die Materie gehen und ein Inhaltsverzeichnis für einen langen Artikel zum Thema “CSS: Flexbox vs. Grids” ausarbeiten lassen:

ChatGPT: Inhaltsverzeichnis zum Thema "CSS: Flexbox vs. Grids".
Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis zum Thema “CSS: Flexbox vs. Grids”. Von ChatGPT erstellt.

Anschließend nimmst du dir die einzelnen Unterpunkte vor und bittest ChatGPT, dass es zu dem Unterpunkt schreibt: “Schreibe bitte zu ‘1.2 Was ist CSS Grid?”. Das ist alles. So arbeitest du dich von Unterpunkt zu Unterpunkt vor.

ChatGPT mit Gedächtnisverlust

Leider ist das nicht alles. Wenn du jetzt einfach stur die Unterpunkte abarbeitest, wirst du früher oder später merken, dass irgendetwas nicht stimmt und ChatGPT anfängt “komisch” zu schreiben: zum Beispiel, in dem er schon beschrieben Sachen neu erklärt, die Nummerierung durcheinander bringt oder sogar vom Inhaltsverzeichnis abweicht.

Das passiert dann, wenn ChatGPT nicht mehr weiß, worum es ursprünglich ging und was die Vorgaben waren. Wann genau die Grenze ist, lässt sich schwer vorher sagen, da es unter anderem vom Thema und der eingesetzten Sprache abhängt.

Daher würde ich dir empfehlen, dass du so alle fünf bis sechs Eingaben bzw. Unterpunkte im Inhaltsverzeichnis ChatGPT fragst, ob er sich an die Vorgaben und an das Inhaltsverzeichnis erinnert. Wenn er sich an die Vorgaben erinnert, wird er die kurz zusammenfassen. Sonst wiederholst du die Angaben vom Anfang und präsentierst ihm noch einmal das Inhaltsverzeichnis. Anschließend machst du dort weiter, wo du aufgehört hast. Das alles wiederholst du, bis du fertig bist.

Zusammenfassung

Hier noch einmal eine Zusammenfassung aller Schritte, wenn du mit ChatGPT längere, zusammenhängende Texte erstellen möchtest. Einige der Punkte habe ich bereits im vorherigen Artikel besprochen:

  1. Plan erstellen: mach dir vorab Gedanken, was du erreichen möchtest und wie du vorgehen willst. Nutze die Tools, die für dich am besten passen. Gerne auch Stift und Papier.
  2. ChatGPT die Rolle zuweisen: Wie soll ChatGPT agieren? Als erfahrener Buchautor, als Blogger oder Zehntklässler?
  3. Thema präzise benennen: je präziser du das Thema benennst, umso bessere Ergebnisse wirst du bekommen. Anstatt “Krafttraining” wäre “Krafttraining mit Eigengewichtübungen” besser. Noch präziser wäre “Krafttraining: Eigengewichtsübungen für Männer über 40”.
  4. Zielgruppe definieren: für wen ist der Text bestimmt. Machst du den Text für blutige Anfänger, oder für interessierte Laien, die über einiges an Vorwissen verfügen. Ist die Zielgruppe Handwerksmeister mit 20 Jahren Berufserfahrung oder Zehntklässler, die auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind?
  5. Format aussuchen: möchtest du ein Buch, ein E-Book oder eine Artikel-Serie im Blog verfassen?
  6. Textstil bestimmen: wie soll ChatGPT schreiben und die Leser ansprechen? Soll er sie duzen oder siezen? Soll er die Leser im Text direkt ansprechen? Eher objektiv oder eher lässig?
  7. Vertraue, aber überprüfe: vergewissere dich, dass ChatGPT dich verstanden hat. Bis jetzt sind es die Punkte, die schon aus dem vorherigen Artikel bekannt waren.
  8. Inhaltsverzeichnis erstellen lassen: Bis jetzt hast du die Vorgaben gestellt, an die sich ChatGPT halten soll. Jetzt lässt du dir von ihm ein Inhaltsverzeichnis erstellen. Hier kannst du auch bestimmen, wie das Inhaltsverzeichnis nummeriert werden und bis auf welche Ebene er in der Gliederung heruntergehen soll.
  9. Inhaltsverzeichnis abarbeiten: wenn dir das Inhaltsverzeichnis zusagt, dann bittest du ChatGPT, dass er dir den Text zu den einzelnen Unterpunkten in der Gliederung erstellt.
  10. ChatGPT erinnern: Damit ChatGPT auf der Spur bleibt, solltest du ihn vorsichtshalber öfter zwischendurch an die Vorgaben und das Inhaltsverzeichnis erinnern.

Fazit & Disclaimer

Bis jetzt haben wir zwei Fragen geklärt. Ja, du kannst mit ChatGPT längere Texte schreiben lassen und ich habe dir konkret gezeigt, wie es gehen kann. Eine dritte Frage ist noch offen: solltest du das auch machen?

Diese Frage muss jeder für sich selbst beantworten. Für einige wird sich diese Frage mit “eher nein” beantworten lassen. Warum? Zum einen ist die Qualität der Ausgabe einerseits erstaunlich gut, und für diverse Projekte wird das mehr als ausreichend sein. Aber manchmal sind einzelne Textabschnitte auch so, dass man sich fragt, was ChatGPT gerade gesoffen hat. 🍸🍻

Zudem sind die dort ausgegeben Texte gelegentlich zu kurz, als dass sie zum Beispiel für ein Buch reichen würden. Das heißt, der Großteil der Arbeit liegt ohnehin bei dir. Entweder, weil der Text korrigiert werden muss und/oder weil er zu kurz ist.

Aber für eine detailliert erstellte Gliederung zu einem Thema – inkl. Stichpunkte zu jedem einzelnen Unterpunkt – eignet sich ChatGPT hervorragend. Auch als Ideengeber kann ChatGPT dir hilfreich zur Seite stehen. Somit kann ChatGPT dir helfen, dass einerseits deine Arbeit noch besser wird und du anderseits schneller fertig wirst.

Nachtrag: Im nächsten Blogartikel thematisiere ich die Erstellung von Kurztexten mit ChatGPT: Titel, Meta-Description und Beiträge für Twitter, Facebook oder LinkedIn.

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