Die Veröffentlichung von WordPress 6.2 steht unmittelbar bevor, also ist es nicht zu früh, sich damit zu beschäftigen, was danach an Weiterentwicklung kommen wird. Schon seit einigen Jahren war klar, dass “Gutenberg” ein Entwicklungsprozess mit vier Stufen ist:
- Gutenberg-Blöcke für Seiten und Beiträge
- Full Site Editing mit den Gutenberg-Blöcken
- Echtzeit-Zusammenarbeit
- Mehrsprachigkeit
Matt Mullenweg hatte das anlässlich der State of the Word 2022 auch noch einmal beschrieben. Nun wird mit der Veröffentlichung von WordPress 6.2 die zweite Phase abgeschlossen sein – wobei abgeschlossen nicht bedeutet, dass es nicht weitere Optimierungen und Erweiterungen geben wird. Aber nun wird die dritte Phase geplant.
In der dritten Phase geht es darum, die Echtzeit-Zusammenarbeit zu fördern, die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern und die Content-Management-Abläufe zu straffen, um die Zusammenarbeit von Entwicklern und Teams in WordPress zu verbessern. Dabei liegen Schwerpunkte auf den folgenden Punkten, wobei noch nicht klar ist, ob und hauptsächlich wann die Punkte umgesetzt werden. In WordPress 6.3 werden sie noch nicht zu finden sein:
- Zusammenarbeit in Echtzeit, damit mehrere Benutzer gleichzeitig an denselben Inhalten arbeiten können, was die Erstellung, Bearbeitung und Anpassung von Webseiten und Beiträgen im Team erleichtert.
- Asynchrone Zusammenarbeit: Zu den wichtigsten Funktionen gehören die Freigabe von Entwürfen für Inhalts- und Designänderungen, Inline-Blockkommentare, Überprüfungsaufträge, verbesserte Versionskontrolle und Aufgabenverwaltung.
- Veröffentlichungsabläufe: Diese Abläufe könnten Funktionen wie redaktionelle Anforderungen, benutzerdefinierte Ziele (Erreichen einer bestimmten Anzahl von Wörtern oder Bildern), Voraussetzungen für den Abschluss von Aufgaben (Einstellen eines Bildes, Vervollständigen von Informationen zu Block x usw., bevor die Veröffentlichung freigeschaltet wird) umfassen. Im Core würden allerdings nicht unbedingt alle Funktionen enthalten sein, aber die notwendige Infrastruktur bereitstehen, um Abläufe zu definieren, die sich nahtlos in den Editor integrieren lassen.
- Schnittstelle für Beitragsrevisionen: Sie sollte visueller gestaltet werden, einzelne Blöcke berücksichtigen und ermöglichen, Überarbeitungen für mehrere Teile einer Website zu planen.
- Backend-Design: Überarbeitung des Backend-Designs, wie z. B. die Verbesserung der Admin-Listenansichten, die in Beiträgen, Seiten, Kategorien, Kommentaren und von Hunderten von Plugins verwendet werden.
- Bibliothek: Einführung eines Admin-Bereichs oder einer “Bibliothek” zur Verwaltung von Blöcken, Vorlagen, Stilen und Schriftarten. Im Rahmen dieser Arbeit sollte auch geprüft werden, wie das Design, die Interaktionen und die Erweiterbarkeit der Mediathek verbessert werden können.
- Globale Such- und Befehlskomponente: In Zukunft soll das Navigieren zu Inhalten (Beispiel: Bearbeiten der Info-Seite), das Navigieren zu Verwaltungsbereichen (Beispiel: Aufrufen von WooCommerce-Bestellungen) und das Ausführen kontextbezogener Befehle (Beispiel: Erstellen eines neuen Beitrags, Umschalten der oberen Symbolleiste, Einfügen von Mustern usw.) ermöglicht werden. Auch im Hinblick auf KI-Tools könnte dies eine wichtige Rolle dabei spielen, Plugin-Autoren die Integration neuer Lösungen zu ermöglichen, die auf Eingabeaufforderungen basieren.
Ich freue mich schon buchstäblich seit Jahren auf die Echtzeit-Zusammenarbeit und hoffe sehr, dass diese bald kommt. Sehr begrüßen würde ich aber auch eine Überarbeitung des Backend-Designs, das wirkt an einigen Stellen doch schon fast altbacken. Sehr spannend finde ich zudem den Punkt “Veröffentlichungsabläufe” – hier kann ich mir spannende Funktionen und Einsatzgebiete vorstellen.
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