Buchrezension: “Company Of One” von Paul Jarvis

Symbolbild: Kleine Häuser

Der vollständige Titel des Buches ist “Company Of One: Why Staying Small Is the Next Big Thing for Business” 🛒 und es ist eine interessante Lektüre für Selbständige, Freelancer, Einzelkämpfer und kleinere Unternehmen. Vielen dürfte auch der englische Begriff Solopreneur in diesem Zusammenhang ein Begriff sein.

Das Buch vertritt die Idee, dass du mit deinem Unternehmen nicht unbedingt wachsen musst, um erfolgreich zu sein. Diese Aussage steht im Widerspruch mit der weit verbreiteter Meinung, dass nur derjenige erfolgreich ist, der im klassischen Sinne wächst. Also mehr Angestellte, extrem große Projekte, üppige Büroräume usw.

Statt des oben beschriebenen Wachstums, ist es für viele deutlich sinnvoller sich auf die Verbesserung der eigenen Fähigkeiten, Produkte und Dienstleistungen zu konzentrieren und um den eigenen Kundenstamm zu pflegen und zu erweitern.

Das Buch bietet somit eine neue Perspektive auf das Unternehmertum und stellt den traditionellen Glauben infrage, dass der “klassische” Wachstum der einzige Weg zum Erfolg ist. Paul Jarvis argumentiert, dass es für einige Firmen und Selbständige eine brauchbare Strategie sein kann, klein zu bleiben und sich auf Qualität statt Quantität zu konzentrieren. Er berichtet auch von seinen eigenen Erfahrungen und gibt diverse praktische Ratschläge, wie du das Beste aus deinem kleinen Unternehmen machen kannst.

So empfand ich den Hinweis wichtig, nicht den Fehler zu begehen, die viele frische Selbständige machen. Sie fliehen aus einem Beruf mit viel Mikromanagement und wenig Freiheit und landen in eine Selbständigkeit mit ebenso viel Mikromanagement, aber mit mehr finanziellen Risiken. Sie tauschen somit einen Mikromanagement-Vorgesetzten durch entsprechende Kunden.

Weiterer wichtiger Hinweis ist, dass du auch als Einzelkämpfer nicht alles selbst machen musst. Du sollst lernen, auszulagern und Netzwerke zu bilden.

Der Schreibstil des Autors ist angenehm und leicht verständlich. Auch jemand mit eingerostetem Englisch dürfte den Aussagen des Buches problemlos folgen. Eine deutsche Übersetzung des Buches gibt es leider noch nicht.

An ein paar Stellen fand ich das Buch etwas zu langatmig und wiederholend. Einige der Aussagen und Ideen wurden wiederholt, ohne dass der Autor neue Erkenntnisse geliefert hat. Etwas kürzeres Buch wäre hier besser gewesen, da es die Aussagen besser auf den Punkt gebracht hätte.

Zusammenfassung: Klein, aber fein

In dem Buch “Company of One” 🛒 von Paul Jarvis geht darum, dass du mit deiner Selbständigkeit oder deinem Unternehmen nicht unbedingt wachsen musst, um erfolgreich zu sein. Statt mehr Angestellte, mehr Ausgaben, große Büroräume sind für viele ein alternativer Weg sinnvoller.

Die Alternative wäre für diese Leute, sich auf die Verbesserung der eigenen Fähigkeiten und Einzigartigkeit, auf die Produkte und die Dienstleistungen zu konzentrieren, um den Kundenstamm zu pflegen und zu erweitern. Der Autor betont auch die Bedeutung von Flexibilität, Anpassungsfähigkeit, die eigene Persönlichkeit und die eigene Qualität sowie die Notwendigkeit, Herausforderungen auf dem Weg zum Erfolg zu überwinden.

Wer schon länger selbständig oder als Unternehmer ist, der wird in diesem Buch jetzt nichts revolutionär Neues finden, sondern sich lediglich bestätigt fühlen, dass der Weg des klassischen Wachstums nicht für jeden sinnvoll ist. Und das kann in der einen oder anderen Situation des Selbstzweifels oder des Rückblickes genauso wichtig sein wie eine neue Idee.

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2 Kommentare

  1. Endlich gibt es ein Buch zu der Meinung, die ich schon lange vertrete 🙂
    Sollte ich mal meiner Frau zum Lesen geben, wenn sie wieder meint ich sollte viel größere und komplexere Projekte annehmen.
    Wo ich dir nicht ganz zustimme: dass man in der “… Selbständigkeit mit ebenso viel Mikromanagement, aber mit mehr finanziellen Risiken …” lebt. In der Selbstständigkeit habe ich üblicherweise mehrere Kunden, d.h. weniger finanzielles Risiko. Wie angesichts der aktuellen Massenentlassungen viele Angestellte bemerken, die nur auf einen “Kunden” setzen.
    lg Michael

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