Wir haben am 26. Februar, anlässlich des 100. Updates von Gutenberg, eine Umfrage gestartet. In dieser wollten wir von euch die Meinung über den Block-Editor hören: Was ihr mögt, was ihr weniger gut findet usw.
Bei der Umfrage haben sich genau 60 Leute beteiligt und haben WordPress eine durchschnittliche Note von 3,7 vergeben. Das ist nach den Regeln der Schulbenotung eine 4+. Viel interessanter als die Durchschnittsnote ist die Verteilung der abgegebenen Noten.
Von den 60 Stimmen wurden die Noten folgendermaßen angegeben: 11x die 1, 13x die 2, 3x die 3, 8x die 4, 8x die 5 und 17x die 6. Grob kann man durchaus sagen, dass Gutenberg entweder innig geliebt oder gehasst wird. Moderate Töne und Ansichten sind eindeutig in der Minderheit. Als Diagramm ist die Verteilung der abgegebenen Noten deutlich besser abzulesen:
Wenn du dir die Bewertungen des Gutenberg-Plugins anschaust, dann bildet sich das auch im großen Maßstab ab.
Was ebenfalls auffällt ist, dass die negativen Ansichten differenzierter artikuliert werden. Hier ein paar kritische Stimmen:
Das immer wieder Bugs mit ausgerollt werden. Selbst Layouts, die nur ein wenig komplexer sind, sind im Editor eine UX-Katastrophe.
Als Online-Redakteur arbeite ich am besten mit dem Classic Editor. In der Praxis ist der Gutenberg-Editor zu umfangreich. Schließlich will ich nur einen Text veröffentlichen und diesen nicht in Einzelteile “zerlegt” formatieren.
Bei längeren Texten und Inhalten wird Gutenberg langsam und schwerfällig.
Der Editor selbst ist eigentlich weniger das Problem. Das Problem ist vielmehr der absehbare Nutzungszwang.
Für Leute, die den Editor vor allem zum Schreiben verwenden wollen, ist er viel zu komplex und sperrig. Alltägliche Dinge brauchen mehr Klicks als früher.
Mich ärgert die auflösende Trennung von Inhalt und Design. Die Content-Erstellung ist zu visuell und bietet dem Redakteur einfach zu viele Optionen.
Bei den Anhängern von Gutenberg kamen de entweder gar keine konkreten Angaben oder eher von kürzerer Natur: wiederverwendbare Blöcke sind gut
.
Somit scheint es wohl, dass die Aufteilung in zwei Fronten auch noch eine längere Zeit weiter existieren wird. Auf der einen Seite, Leute die gut bis sehr gut mit Gutenberg zu Recht kommen und auf der anderen Seite Menschen, die an Gutenberg sehr viel zu kritisieren haben.
Da die Entwicklung von Gutenberg noch lange nicht abgeschlossen ist, würde ich sagen, dass die 4+ lediglich auf einem Halbjahreszeugnis ausgestellt wird. 😀 Daher wäre es sinnvoll, wenn wir diese Umfrage in etwa zwei bis zweieinhalb Jahren wiederholen. Wäre spannend zu wissen, ob die gleichen Lager dann auch noch existieren.
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Ich glaube, die Gutenberg-Gegner sind deshalb so detailliert, weil sie das Gefühl haben, ignoriert zu werden. Das erklärt auch die Bewertungen für das Gutenberg-Plugin, die sich in der Regel ja überhaupt nicht auf das Plugin selbst beziehen, sondern auf die grundsätzliche Meinung zum gesamten Projekt und zum Block-Editor. Meines Wissens gibt es keinen anderen allgemein verfügbaren Platz, um sich öffentlich darüber Luft zu machen.
Ich verstehe, warum Automattic diesen Umbau will. Es ist nun einmal ein Unternehmen mit 1.200 Mitarbeitenden und kein Startup mehr. Es denkt in erster Linie an seine wirtschaftliche Zukunft.
Schade ist es dennoch, wie das alles abläuft.
Lustig! 4+ war meine Standard-Note über weite Strecken meiner Schullaufbahn. Deswegen finde ich das gar nicht schlimm. Denn: Obschon eines der Gutenberg-Gegner-Zitate oben von mir stammt – glaube ich – würde ich mich nicht als Gutenberg-Gegner bezeichnen. Im Gegenteil. Langsam aber sicher, macht das professionelle Arbeiten damit viel Spass und eröffnet neue Möglichkeiten, für Redakteur.innen und Entwickler.innen. Aber man darf ja trotzdem den Finger auf die Punkte legen die wehtun.
So oder so: Danke für eure Mühe!
Gern geschehen.
Danke für deinen Kommentar. Bei uns ist es ähnlich, es gibt Sachen die gut mit Gutenberg klappen, aber manche klappen noch nicht so gut.
Vielen Dank für den Beitrag.
Du schreibst es ja selbst klar und deutlich:
“Grob kann man durchaus sagen, dass Gutenberg entweder innig geliebt oder gehasst wird.”
Damit ist klar, dass man ein Durchschnittswert nicht bilden sollte.
Unabhängig davon:
Spätestens mit einem stabilen Full Size Editing durch den Block-Editor (Core-Editor) werden weitere “normale” Anwender sich positiv zum Block-Editor äußern. Ich bin gespannt, wie die Theme-Entwickler die Chance nutzen werden.