Nun ist sie also bald da, die neue WordPress-Version 5.5 und sie bringt einige Neuerungen. Wir haben in den letzten Wochen schon einige Male über verschiedene Neuerungen berichtet, hier möchten wir sie aber noch einmal zusammengefasst vorstellen.
Nehmt euch etwas Zeit, es gibt einiges zu entdecken 😉
Gutenberg Editor
Wie in jeder vergangenen Version seit seiner Einführung, gibt es auch dieses Mal bedeutende Updates, die den Gutenberg-Editor betreffen. In der neuen WordPress-Version sind insgesamt 10 Versions-Updates des Gutenberg-Plugins eingeflossen.
Verbesserte UI
So wurde sowohl die Optik wie auch das Handling der Blöcke im Gutenberg-Editor verbessert. Zum einen wurden z. B. die Icons erneuert und dem Gutenberg-Editor somit ein moderner Look verpasst. Zum anderen ist das Verschieben der einzelnen Blöcke jetzt intuitiver möglich und wenn man mehrere Blöcke markiert können diese auch gemeinsam bearbeitet werden.
Block-Vorlagen und Block-Verzeichnis
Eine der sehr großen Neuerungen ist die Integration von Block-Vorlagen. Hier findet man einzelne Blöcke oder aber auch Gruppen von Blöcken, die schon designt sind und die dann als Vorlage in eine Seite oder einen Beitrag eingefügt werden können. Die Vorlagen können entweder Teil des genutzten Themes sein oder aber auch ein Plugin. Diese Vorlagen, aber auch einzelne Blöcke kann man dann im Block-Verzeichnis finden und direkt über den Editor installieren.
Bildbearbeitung
Die Bildbearbeitung bereits eingefügter Bilder wurde erweitert um den Punkt “Bild zuschneiden”. Diese Möglichkeit kann man direkt beim eingefügten Bild aufrufen und so ist es möglich in das Bild hineinzuzoomen, das Seitenverhältnis anzupassen oder das Bild zu drehen.
Plugins und Themes
Auch im Bereich der Plugins und Themes ha sich einiges getan. Diese Änderungen werden WordPress-Nutzern nicht jeden Tag begegnen, aber sie sind immens wichtig.
Automatische Updates
Mit der WordPress-Version 5.5 wird es möglich sein sowohl Updates der Plugins wie auch der installierten Themes automatisiert vornehmen zu lassen. Diese Funktion kann man für jedes Plugin bzw. für jedes Theme separat aktivieren bzw. deaktivieren.
Meine Einschätzung zur Sinnhaftigkeit und den Gefahren dazu habe ich bereits mehrmals ausgeführt:
Ich halte dies nach wie vor für schwierig, da dies nur bei unproblematischen Plugins und Konstellationen funktioniert, also wenn alle installierten Komponenten (Plugins, Themes, WP-Core) untereinander kompatibel sind. Gerade Major-Updates auch von Plugins oder Themes können zu erheblichen Problemen führen und ich bin da wirklich sehr skeptisch, ob sich WordPress damit einen Gefallen tut.
Ich kann die Absicht dahinter verstehen, denn es wird natürlich u. a. die Sicherheit der WordPress-Installationen erhöhen, wenn damit z. B. sicherheitsrelevante Updates vorgenommen werden, die sonst nicht getätigt werden.
Damit könnte man darauf abzielen WordPress sicherer zu machen. Wenn es aber durch Updates von Plugins und Themes zu Problemen kommt, wird dies sicherlich WordPress angelastet. Die meisten User werden auf WordPress und die Update-Funktion schimpfen anstatt die Ursache für Fehler bei Plugins und Themes zu sehen…
WordPress-Fahrplan 2020
Updates via Upload
Als positiv bewerte ich hingegen die Möglichkeit nun Plugins und Themes auch via Upload vornehmen zu können.
Bis dato führte der Versuch eine zip-Datei eines Plugins oder Themes hochzuladen, das bereits existiert zu einer Fehlermeldung. Man hatte also nur die folgenden Möglichkeiten Plugins (oder Themes), die nicht automatisch upgedatet werden konnten zu aktualisieren:
- Die aktualisierten Dateien via FTP auf den Server hochladen und die bereits vorhandenen Dateien überschreiben.
- Das Plugin zunächst entfernen und dann neu über das Backend als zip-Datei hochladen.
- Ein Plugin, wie z. B. Update Theme and Plugins from Zip File nutzen, das dies ermöglicht.
Dass das Aktualisieren von Plugins und Themes nun via Upload aus dem Backend möglich ist, ist eine schöne Entwicklung, über die ich mich freue.
Behind the Scenes
Auch hinter den Kulissen hat sich natürlich einiges getan. Nicht alles, aber zwei wichtige Neuerungen möchte ich hier doch vorstellen. Wer mehr Informationen möchte, der sollte sich den Field Guide anschauen.
XML-Sitemap
Von der XML-Sitemap, nicht zu verwechseln mit einer “generellen” Sitemap, die Besuchern einen Überblick über den Aufbau, die Struktur und die Inhalte einer Website gibt, haben sicherlich die meisten schon gehört. Im Prinzip handelt es sich hierbei um eine Sitemap für Suchmaschinene.
Das Sitemaps-Protokoll ermöglicht einem Webmaster, Suchmaschinen über Seiten seiner Website zu informieren, die von dieser ausgelesen werden sollen. Der Standard wurde am 16. November 2006 von Google, Yahoo und Microsoft beschlossen. Es handelt sich um einen auf XML basierenden Standard.
Ziel des Sitemaps-Protokolls ist eine Verbesserung der Suchresultate. Der einheitliche Standard hilft bei der Etablierung dieser Art von „Etikettierung“ eines Webauftritts, da nicht, wie vor der Standardisierung, für jede Suchmaschine eine eigene Sitemap-Datei erstellt werden muss.
Wikipedia
Bis jetzt konnte man diese Sitemaps nur mithilfe von Plugins erstellen lassen. WordPress generiert nun eine eigene XML-Sitemap, die hier findet: www.eigene-webisite/wp-sitemap.xml
Wer schon ein SEO-Plugin nutzt, um eine XML-Sitemap zu generieren, kann ruhig dabei bleiben, da diese zum jetzigen Zeitpunkt noch wesentlich differenzierter sind als die WP-eigene Sitemap.
Lazy Loading
Mit WordPress 5.5 bekommen alle Bilder automatisch ein loading="lazy"
spendiert. Somit werden sie nicht direkt beim Aufruf der Website geladen, sondern erst, wenn Sie ins Blickfeld des Besuchers kommen.
Dies wird zu einer erheblichen Performance-Steigerung von WP-Websites führen und ermöglicht es Betreibern auf entsprechende Plugins zu verzichten.
Fazit
Die neue WordPress-Version 5.5 führt in allen Bereichen zu mehr Tempo. Die UI-Verbesserungen, das Nutzen von Vorlagen, die Möglichkeit Plugins und Themes per Upload zu aktualisieren und natürlich Lazy Loading erhöhen das Tempo sowohl im Backend wie auch im Frontend.
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