Die Wogen haben sich etwas geglättet, mittlerweile sind wir bei WordPress-Version 5.0.2 angelangt, aber ich denke es gibt immer noch viele Unsicherheiten bzgl. des großen WordPress-Updates und auch – man darf es nicht verschweigen – Probleme. Immer noch gibt es Plugins (auch großer Entwickler), die nicht kompatibel sind und es gibt natürlich auch beim Umgang mit dem neuen Editor Bugs und Schwierigkeiten, die dazu führen, dass man sich entweder bewusst gegen das Updaten entscheidet oder aber auch sich zurück wünscht.
Was und wer ist ClassicPress?
Noch vor der Veröffentlichung von WordPress 5.0 war klar, dass es einen nicht unbedeutenden Teil der WP-Community gibt, die die Entwicklung nicht gut heißen (aus verschiedenen Gründen) und so entstand ClassicPress als Fork zu WordPress. Auch wir haben bereits im August 2018 über diese Entwicklung berichtet.
Nun, nach der Veröffentlichung von WordPress 5.0 ist ClassicPress im Beta-Stadium und ist es höchste Zeit sich die Alternative anzuschauen. ClassicPress möchte sich vor allen Dingen für den Einsatz als Business-CMS empfehlen und dazu gehören, u. a. folgende Features:
- kein Gutenberg- bzw. Block-Editor, es bleibt beim TinyMCE
- erhöhte Sicherheit (API-Verbindungen nur noch über SSL möglich, keine Unterstützung für PHP <= 5.5 etc.)
- kein Akismet und Hello Dolly-Plugin bei neuen Installationen
- aufgeräumteres Dashboard
- Alle Plugins, die unter WordPress 4.9.x funktionieren, funktionieren auch in ClassicPress.
Ganz wichtig ist den Entwicklern auch, dass ClassicPress basisdemokratisch weiter entwickelt wird.
ClassicPress – Democracy
No single person within any of these groups has the power to force through a valid Topic which affects ClassicPress. This ensures that we stay true to our goal of being a community-led fork.
Wie kann man zu ClassicPress wechseln?
Der Wechsel von WordPress zu ClassicPress ist mit ein paar Klicks zu bewerkstelligen.
Man muss sich dafür das Migrations-Plugin herunterladen und installieren.
Nach der Installation aktiviert man das Plugin, wobei noch kein Wechsel zu ClassicPress vorgenommen wird. Erst mit dem Klick auf den Button “Switch this site to ClassicPress now!” wird der Wechsel vollzogen.
Vorher erhält man aber noch einige Hinweise zu bereits verfassten Beiträgen und Seiten (Beiträge, die man bereits mit dem Gutenberg-Editor verfasst hat, werden höchstwahrscheinlich nicht vollumfänglich kompatibel sein.), sowie den Mindestanforderungen.
Außerdem sollte man sich vor dem Wechsel ein Backup der Seite erstellen, falls wider Erwarten doch etwas schief geht!
Und dann geht’s los! Der Wechsel kann bis zu 60 Sekunden dauern, während denen man das Browserfenster nicht neu laden soll.
Der Vorgang selber läuft ab, wie das Update eines Plugins.
Und wenn alles gut gegangen ist, dann erwartet einen ClassicPress
Und dann kann man wie gewohnt weiter machen.
Wie genau die Entwicklung mit ClassicPress weiter geht, kann man nun natürlich noch nicht vorhersagen. Aber auch die Entwicklung von WordPress kann man nicht immer vorhersehen. Klar ist, dass es mit ClassicPress eine wirkliche Alternative zu WordPress gibt und es auf jeden Fall eine Überlegung wert ist zu wechseln, wenn man mit der jetzigen Entwicklung von WordPress unzufrieden ist bzw. unter allen Umständen auf den Block-Editor und die weiteren Schritte, die alle eine Ausweitung des “Block-Systems” mit sich bringen werden, verzichten möchte.
Hinweis: dieser Beitrag soll nicht “entscheiden”, ob ClassicPress besser ist als WordPress oder nicht, er soll lediglich eine Alternative darstellen, die in manchen Fällen durchaus sinnvoll sein kann.
Wir arbeiten seit 20 Jahren mit WordPress und bieten diverse Dienstleistungen rund um das System an. Kontaktiere uns für weitere Informationen oder für ein Angebot.
Die Frage ist, wie ist das in Zukunft mit den Plugins. Zwar sind aktuell alle aus 4.9.x kompatibel, aber glaube kaum dass die Plugin-Entwickler für beide Systeme Anpassungen vornehmen werden. Vor allem bei bereits kostenpflichtigen ist das im Moment sehr unklar.
Woher ladet Classic Press Plugins? Noch von der WordPress-Plugin-Datenbank? Es gibt ja vielfach Updates von Plugins. Muss das manuell kontrolliert und geladen werden? In Zukunft wird es wohl anders sein bzgl. Plugin-Datenbank?
Aber das mit den Plugins ist nur ein Teilbereich, das mit der zukünftigen Entwicklung wurde schon angesprochen. Ansonsten bleiben noch so Dinge wie Themes, Snippets und ähnliche Bereiche..
Aktuell denke ich mir, als dritte Variante vorerst bei WordPress 4.9.x zu bleiben, da es Sicherheitsupdates gibt, aber der weitere Schritt noch offen gelassen werden kann => CP 1.x oder WP 5.x
Tolle Sache. Aber wie kann man ClassicPress wieder deinstallieren?
Eine gute Frage. Ich selbst habe das noch nicht gemacht, aber theoretisch sollte es reichen per FTP die Original-WP-Dateien zu ersetzen, also die Dateien im Hauptordner (ohne wp-config.php und .hataccess)und die Ordner wp-admin und wp-includes.
Ich habe das als One-Way / Einbahn verstanden. Sprich, einmal auf Classic Press gewechselt, so gibt es kein zurück mehr…
Ist das alles? Die oben angegeben Argumente finde ich extrem schwach, um damit den Aufwand eines zweiten Systems zu begründen. Auch wenn die Art, wie Entscheidungen bei WordPress getroffen werden, nicht ideal sind, so scheint für mich die Reaktion, ClassicPress einzuführen, eher eine Trotzreaktion zu sein. Sorry, aber mehr kann ich hier nicht erkennen.
Sehe ich wie Hansi, wird sich niemals durchsetzen
Ich glaube, die CP Leute haben die Konsequenzen bzw. den Aufwand, einen Fork, der ohne das zukünftige Standbein des Originals (Blocks + React) auskommen will, massiv unterschätzt, siehe u.a. die Diskussionen auf https://forums.classicpress.net/ .
Ich denke auch, dass das scheitern wird, und zwar ziemlich bald.