Wer heute eine Website haben möchte, unabhängig davon, ob dies ein Blog oder eine statische Webpräsenz werden soll, kommt um das CMS WordPress nicht mehr drum herum. Sicherlich es gibt Alternativen, aber nicht umsonst beherrscht WordPress den Markt. Die schon legendäre 3-Minuten-Installtion, die vielen freien Designs (Themes) und Erweiterungen (Plugins) und nicht zu letzt die große Community erleichtern auch Einsteigern den Weg zu einer eigenen Website.
Aber es gibt natürlich doch einige Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen.
Interesse und technisches Verständnis
Zunächst einmal sollte man sich darüber im Klaren sein, dass wenn man seine Website selber installieren, einrichten und betreiben möchte, man schon über ein wenig Verständnis für die Materie verfügen sollte. Man muss beileibe nicht Informatik studiert haben, Serveradmin sein oder programmieren können, aber der Umgang mit einem FTP-Programm sollte einem nicht fremd sein um mal eine konkrete Fähigkeit zu nennen.
Ansonsten sollte man Neugier mitbringen, den Willen sich Neues zu erarbeiten und etwas Abenteuerlust – manchmal passieren nämlich auch unvorhergesehene Dinge und da helfen gute Nerven, viel Kaffee und ein Backup!
Zur Einarbeitung in das Thema eignen sich zum Beispiel das Handbuch für Administratoren und Webmaster bzw. die Anleitung für Autoren und Redakteure.
Webspace/Servervoraussetzungen
Zunächst einmal benötigt man eine Domain und Webspace. Beides bekommt man bei verschiedenen Anbietern. Worauf man dabei achten muss und welche Anbieter empfehlenswert sind, haben wir auf der folgenden Unterseite ausführlich erklärt.
Plugins
Nach der Installation von WordPress sind schon zwei Plugins, also Erweiterungen installiert. Das ist zum einen Hello Dolly. Eine Erweiterung, die schon immer dabei war und die zufällig ausgewählte Songzeilen im Adminbereich einblendet.
Das zweite Plugin, dass eine Standard-Insallation von WordPress enthält ist Akismet. Ein Plugin, das Kommentar-Spam bekämpft. Und ein Plugin, das genau dies macht ist auf jeden Fall notwendig, wir nutzen mittlerweile allerdings Antispam Bee, das ich hiermit sehr empfehlen möchte.
Um die Sicherheit der WordPress-Installation zu erhöhen ist zudem das Plugin Login LockDown zu empfehlen. Es sperrt unbefugte Zugriffe und schützt somit vor Brute Force-Attacken.
Noch mehr Tipps um die Sicherheit einer WordPress-Installation zu erhöhen findet ihr in Vladimirs Beitrag Sinnvolle Sicherheitsmaßnahmen für WordPress.
Wenn die grundsätzlichen Sachen auf der Website stehen, würde ich zudem noch die folgenden Plugins empfehlen:
- Hyper Cache um die Performance der Website zu optimieren (noch mehr Tipps zur Performance-Optimierung)
- Contact Form 7 – das Plugin zum Erstellen von Kontaktformularen
- BackWPup — ein sehr umfangreiches Plugin, zum Backup der Website, das ich hier schon einmal vorgestellt habe
- Jetpack — kann man eigentlich noch ohne? Ja, natürlich kann man, aber Jetpack bietet viele Module, die man sonst mit vielen verschiedenen Plugins abdecken müsste. Bei Jetpack handelt es sich nämlich um eine Plugin-Sammlung von Automattic, die ständig wächst und interessanter wird.
Theme
Die momentane Standard-Installation von WorPress 4.6 liefert gleichzeitig die Standard-Themes Twenty Fourteen, Twenty Fifteen und Twenty Sixteen. Zum Ausprobieren und testen eignen sie sich auf alle Fälle und eigentlich auch für mehr – es hängt halt immer davon ab was man möchte.
Wenn man also auf der Suche nach einem Theme ist kann man sich zunächst einmal im Theme-Angebot umschauen, das WordPress selber bietet. Hier findet man mehrere Tausend Themes!
Ist man auf der Suche nach einem Premium-Theme kann man sich bei deutschsprachigen oder internationalen Anbietern umschauen.
Mehr Infos über Freie und Premium-Themes findet ihr hier: Vor- und Nachteile von Premium- und Freien WordPress-Themes.
Was braucht man nicht für eine WordPress-Website?
Wovon ich wirklich abraten möchte sind Plugins und Themes, die sogenannte “Page Builder” anbieten. Sie werben damit, dass es es einfacher sei eine Website damit zu gestalten, auch Anfänger könnten damit hochkomplexe Designs einrichten.
Die Praxis zeigt, dass dies nicht der Fall ist. Die Builder machen die Erstellung von Seiten und Beiträgen de fakto komplizierter. Oft führt die Nutzung zu einem Design-Salat, bei dem am Ende niemand mehr nachvollziehen kann woher welche Inhalte stammen. Sie sind außerdem echte Ressourcen-Fresser und tun für die Performance einer Seite wenig. 🙁
Darüber hinaus sind sie recht häufig problematisch, wenn es darum geht das man die Installation, Plugins oder das Theme selber aktualisieren muss: es kann durchaus passieren, dass die Inhalte nicht mehr sichtbar sind.
Man sollte sich also nicht blenden lassen von den vielen bunten Knöpfen, sondern eher auf die WordPress-eigenen Editoren zurückgreifen, die man durchaus mit Plugins aufwerten kann, wenn es denn notwendig sein sollte.
Ähnlich überbewertet finde ich, in den meisten Fällen, das Plugin NextGEN Gallery. Für den Hausgebrauch reicht die WordPress-Galerie meist völlig aus. Und auch diese kann mit einfachen Mitteln bzw. Plugins noch “aufgemotzt” und an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Für ausgewiesene Foto-Websites würde ich auch immer den Einsatz eines entsprechenden Themes empfehlen.
Unsere Unterstützung
Solltest du bei deinem Vorhaben nicht weiter kommen, oder auch sonst Hilfe brauchen, dann kann man uns anheuern und wir werden uns des Problems annehmen.
Wir arbeiten seit 20 Jahren mit WordPress und bieten diverse Dienstleistungen rund um das System an. Kontaktiere uns für weitere Informationen oder für ein Angebot.
Hallo,
ich lese sehr gerne die Beiträge auf PERUN, danke dafür!
Eine Frage zu diesem Beitrag:
Das hier empfohlene Plugin Login-LockDown war ja sehr beliebt, aber kann man wirklich ein Plugin empfehlen, das seit über 2 Jahren nicht mehr upgedatet wurde? Man liest doch immer wieder, dass nicht mehr aktuelle Plugins ein Sicherheitsrisiko darstellen. Im dortigen Support-Forum fragte eine Userin vor über 3 Monaten: “Are you planning on updating login lockdown?!, erhielt aber bis heute keine Antwort. Das finde ich jetzt weniger überzeugend.
Ich habe mal im Plugin-Verzeichnis nach Alternativen gesucht und bin auf das Plugin “Cerber Limit Login Attempts” gestoßen, das mittlerweile auch schon über 10.000 aktive Installationen aufweist und sehr gute Bewertungen hat. Da ich in Kürze meine Installation auf den Server migrieren möchte, würde mich mal deine Meinung darüber interessieren, falls du es schon getestet haben solltest.
Hallo Jonathan,
vielen Dank! Nein, ich habe das Plugin nicht getestet. Aber ich würde dir an deiner Stelle evtl. das Protect-Modul von Jetpack empfehlen, welches ebenfalls vor Brute-Forece-Angriffe schützt. Jetpack ist immer recht aktuell und es wird von einem großen Team gepflegt.
Hallo Vladimir,
vielen Dank für deine Empfehlung, werde ich mir mal anschauen!
Ich habe heute an anderer Stelle bei jemandem, den ich ebenfalls für kompetent halte, noch eine weitere Empfehlung eines Limit-Login-Plugins gesehen: WP Limit Login Attempts. Auch das werde ich mir mal noch ansehen.
Ncoh ein kleines Feedback: Nach dem Absenden meines ersten Beitrags bekam ich keine Bestätigung (hier auf der Seite), dass der Beitrag erfolgreich versendet wurde, wollte aber nicht noch mal posten. Insofern war ich eben positiv überrascht, dass es offenbar doch geklappt hatte.