Wie die meisten Stammbesucher wissen, betreibe ich seit April 2011 den WordPress-Newsletter. Obwohl man WordPress eher mit den “modernen” Kommunikationskanälen (RSS und Social Media) verbindet, hat sich der Newsletter als zusätzlicher Kanal zu den Lesern sehr gut bewährt und das aus mehreren Gründen.
Zum einen ist dies ein Kanal der viel zielgerichteter ist und zum anderen ist dies ein Kanal, der einen etwas unabhängiger von Google macht. Persönlich bin ich kein Gegner von Google per se, aber die Macht, die Google im deutschsprachigem Raum bei den Besucherströmen hat, ist schon besorgniserregend.
Deswegen würde ich jedem Website-Betreiber, der damit sein Lebensunterhalt oder Teil seines Lebensunterhaltes verdient, empfehlen, auch jenseits von Google mit Lesern und potentielle Kunden zu kommunizieren. Und eine E-Mail-Liste bzw. eine Liste mit Newsletter-Empfängern ist auch im Jahr 2013 eine wichtige Alternative.
Warum sollte man eine Newsletter-Liste pflegen?
Ich habe mich seinerzeit für MailChimp entschieden, hauptsächlich aus zwei Gründen: der Gesamteindruck war sympathisch und ich hatte ein gutes Bauchgefühl und zum zweiten weil bis 2.000 Empfängern (und max. 12.000 versendeter Mails pro Monat) MailChimp kostenlos ist.
Das kostenlose Einstiegsangebot sollte nur am Anfang ein wichtiges Argument sein, bis man sich mit der Materie vertraut gemacht hat und es sollte nie an erster Stelle stehen. Viel wichtiger ist die Funktionalität und die Zuverlässigkeit des Dienstes.
Die Newsletter-Liste sollte man aus mehreren Gründen pflegen. Zum einen wäre dies die Spam-Problematik. Es passiert öfter, dass sich Leute anmelden und dann nie wieder einen Newsletter von dir Lesen oder nach 6-7 Ausgaben damit aufhören. Wenn die jetzt Ausgabe für Ausgabe weiterhin die E-Mail zugeschickt bekommen, dann könnte es gut passieren dass irgendwann der Abonnent dich in den Spamfilter schickt.
Wenn das ein oder zwei machen ist es kein Problem. Wenn das aber mehrere Leute machen, die dann auch noch bei einem Webmail-Dienst wie GMX oder Gmail sind, dann könnte der Dienst auch im allgemeinen deinen Newsletter als Spam werten.
Ein anderer Aspekt ist, dass sich die Selbsttäuschung nicht lohnt. Was nützen dir 3.000 Empfänger, wenn gut ein Drittel der Abonnenten noch nie einen Newsletter von dir gelesen haben. Führst du dann zum Beispiel Optimierungs- oder Testmaßnahmen durch, dann wird das Ergebnis verwässert, weil 33% der Empfänger gar nicht reagiert.
Das dümmste was man machen kann ist es eine Liste zu pflegen bzw. künstlich klein zu machen, damit man weiterhin im kostenlosen Tarif bleibt. Hat ein Newsletter Potential für 10.000 Abonnenten, dann sollte man ihn wachsen lassen. Klar, der Betrieb eines solchen Newsletters kostet Geld, aber birgt auch viel Potential.
Wie pflegt man die Newsletter-Liste in MailChimp?
In MailChimp ist die Pflege der Liste recht einfach umzusetzen, aber ich gehe davon aus, dass bei den anderen professionellen Anbietern ähnlich komfortabel ist.
MailChimp klassifiziert an Hand der Aktivitäten der Empfänger die selbigen in einen 5-Stern-System, wobei 5 Sterne sehr gut sind 1 Stern ist weniger gut.
1 Stern bekommen die Abonnenten, die noch nie einen Newsletter geöffnet haben und wo es in Vergangenheit temporäre Zustellprobleme gab (Softbounces). 2 Sterne bekommen die Empfänger, wo es zwar keine Zustellprobleme gab, aber die entweder noch nie einen Newsletter geöffnet haben oder dies seit einer sehr langen Zeit nicht mehr gemacht haben … afaik 30+ Newsletterausgaben.
Somit kann man sich zuerst auf diese Empfänger bei der Durchsicht konzentrieren, weil schon Nutzer mit drei Sternen eine nennenswerte Aktivität vorzuweisen haben. Alternativ kann man sich unter “Lists” → “View” → “Subscribers” → “Segment” die Abonnenten anzeigen lassen, die seit langer Zeit oder noch nie den Newsletter aufgemacht haben:
Nun kann man sich Liste anschauen und bei Bedarf die die einzelnen Empfänger austragen (unsubscribe). Ich persönlich schaue mir jeden Abonnenten an, bevor ich ihn austrage und verzichte damit völlig auf die Massenbearbeitung. Das geht schnell von statten und man verhindert, dass man aus Versehen einen treuen Abonnenten unnötig verärgert.
Wie man hier die Grenze zieht muss jeder für sich entscheiden. Ich trage nach und nach Leute aus, die seit mind. 20 Wochen keine Aktivitäten zeigen. Hatten die Leute in der Vergangenheit E-Mails geöffnet oder auf die Links geklickt, dann erweitere ich die Grenze auf 6 Monate. Spätestens hier ist dann Schluss.
Mann sollte die Zeit nicht zu kurz wählen. Urlaub, Arbeitsstress, Krankheit etc. da kommen schnell mehrere Wochen Inaktivität zusammen.
Wie macht ihr das? Pflegt ihr eure Listen und wenn ja, nach welchen Kriterien?
Wir arbeiten seit 20 Jahren mit WordPress und bieten diverse Dienstleistungen rund um das System an. Kontaktiere uns für weitere Informationen oder für ein Angebot.
danke für die ausführliche Beschreibung – so gute Beschreibungen bzgl. Mailchimp sind nicht leicht im deutschsprachigen Raum zu finden – und da Mailchimp (für mich) ziemlich umfangreich
unübersichtlicherscheint, lese ich hier deine Tutorials dazu gerne mit.Wo ich bisher noch nicht dahintergekommen bin, wo siehst du in Mailchimp, wer ihn liest/öffnet??
@Birgit,
unter “Reports” gibt es einen groben Überblick. Aber um detaillierte Angaben zu bekommen musst du die einzelnen Abonnenten ansteuern. Dort wird vermerkt ob der Newsletter angekommen ist und ob er geöffnet oder angeklickt wurde.
Danke für diesen Artikel! Ich pflege seit einigen Wochen auch einen Newsletter mit Mailchimp zum Thema Social Media Tipps für Unternehmen. Ich bin gespannt, wie sich das Ganze entwickelt. 🙂
[…] Warum man die Liste von Newsletter-Abonnenten gut pflegen sollte und wie man dies beim populären Dienst MailChimp umsetzt. Wie die meisten Stammbesucher wissen, betreibe ich seit April 2011 den . https://www.perun.net/2013/02/13/die-liste-der-newsletter-empfaenger-in-mailchimp-pflegen/ […]
[…] Artikel Liste der Newsletter-Empfänger in MailChimp pflegen habe ich beschrieben, nach welchen Kriterien man eine Newsletter-Liste pflegen oder besser gesagt […]