Als Aufhänger für diesen Artikel dient mir der Kommentar von Dieter Welzel der auch in diesem Weblog liest:
[…] Ich bin wahrlich kein Fachmann für Werbeformen. Deswegen auch die Frage, ob nicht mal ein Vergleich der verschiedenen Werbeformen ein interessantes Thema wäre?
Die Reichweite und die Möglichkeiten der Monetarisierung einer Werbeform hängen halt inzwischen auch davon ab, ob sie nicht durch Browser- oder Adblock-Einstellungen standardmäßig blockiert werden. Schönes Beispiel in diese Richtung sind nervige PopUps.
Ich werde daher die verschiedenen Werbeformen und auch die Vor- und Nachteile aus meiner Sicht kurz erläutern, damit man nachher als interessierter (Halb-) Laie einen Überblick bekommt und so z. B. den Unterschied zwischen Pay-per-View-Werbung und Affiliate-Marketing kennt.
Dass der Artikel nicht bei jedem Aspekt in die Tiefe gehen kann liegt in der Natur der Sache: der komplette Bereich ist sehr umfangreich und wäre damit eher ein Fall für ein Buch.
Die klassische Banner-Werbung: Display-Werbung, pay per view
Wenn man Werbung und Web in einem Satz unterbringt, dann denken die meisten sofort an die klassische Bannerwerbung. Es werden Banner in verschiedenen Formaten eingebunden und die können sowohl statisch als auch animiert sein und es kommen auch häufig Flash-Banner und Videos zum Einsatz.
Üblicherweise wird hier pro Einblendung bezahlt: engl. Pay per View. Für die Webmaster, die in die Kategorie “Normal-Sterblicher” fallen, ist mit dieser Werbeform seit einigen Jahren kein Blumentopf zu gewinnen. 25 Eurocent und weniger pro TKP (Tausend-Kontakt-Preis) sind keine Seltenheit. Bei manchen Anbietern bekommt man bis zu 6 Euro pro TKP, aber nur dann wenn man die Banner in Form von PopUps bzw. Layern (die Werbung bedeckt die komplette Website) einbindet. Das man damit denn allermeisten Nutzern auf die Nerven geht muss ich hier jetzt nicht extra erwähnen.
Es existieren in diesem Bereich auch Premium-Netzwerke, die so weit ich informiert bin, lukrativer sind, aber da ich weder Golem.de noch Spiegel.de betreibe, ist das für mich nicht wirklich relevant. 🙂
Direktmarketing
Eine Unterform der Bannerwerbung betreiben viele Webmaster und Blogger und das wird als Direktmarketing bezeichnet. Man wendet sich an einen potenziellen Kunden oder man wird umgekehrt von den Werbekunden angesprochen ob man nicht einen Baner auf der Website platzieren möchte. Bezahlt wird eine pauschale Summe für einen festen Zeitraum. Das ist eine wesentlich lukrativere Möglichkeit für die kleinen Websites und wer sich näher informieren möchte, dem empfehle ich den Leitfaden von Peer Wandiger.
Wer verhindern möchte, dass man sofort von AdBlocker geblockt wird sollte achten, dass er die Grafiken auf dem eigenen Server abspeichert, dass man in den Namen der Grafiken und als Werte für den id
– und class
-Attribut nicht so Schlüsselwörter wie ad, werbung & Co. benutzt.
Bezahlung pro Klick: Google AdSense & Co.
Bei dieser Werbeform hat Google mit Adsense eindeutig die Nase vorn. Man bindet Javascript-Code ein und auf Basis des eingebundenen Inhalts wird dann eine mehr oder weniger passende Werbung angezeigt. Bei Google Adsense wird auch noch das Verhalten des einzelnen Nutzers analysiert und an Hand dessen, die passende Werbung angezeigt. Deswegen kann es u.U. passieren, dass du z. B. auf einer Linux-Website Anzeigen zum Thema “Urlaub in der Karibik” zu sehen bekommst.
Google AdSense ist sehr komfortabel und man kann es durch die hohe Verbreitung und hohe Anzahl von Kunden auch auf Nischenwebsites einsetzen. AdSense ist u.a. auch deswegen die erste Wahl, weil Google viele Infos und Hilfestellungen bietet, wie die Heatmaps:
… die eine Orientierung geben, wo man die Werbeblöcke am besten in die Website integriert.
Google AdSense hat allerdings ein paar Nachteile bzw. Punkte die man bedenken sollte. Die Anzeigen von AdSense werden von AdBlock & Co. standardmäßig geblockt bzw. ausgeblendet. Bei Websites die sich mit Thema Webwork & Co. beschäftigen sind die Klickpreise leider nicht wirklich attraktiv und man sollte nie selber auf die Anzeigen klicken oder andere dazu auffordern … da Google einen dann schneller rauskickt als man Tausend-Kontakt-Preis buchstabieren kann. 🙂
Affiliate-Marketing: Bezahlung pro Verkauf oder pro Kontakt
Das Affiliate- oder Empfehlungsmarketing ist eine weit verbreitete Möglichkeit um Geld mit den Websites zu verdienen. Die bekannteste Lösung in diesem Segment sind die Partnerlinks von Amazon. Nehmen wir mal an du schreibst eine Rezension über ein Buch. Bist du bei dem Amazon Partnerprogramm registriert, dann kannst du ein Partnerlink zu dem Buch generieren und jedes mal wenn jemand über diesen Partnerlink das Buch (oder etwas anderes) auf Amazon kauft bekommst eine kleine Provision.
Geld gibt es also erst nach dem Kauf und sollte der Kunde das Produkt zurückschicken, dann wird auch die Provision storniert. Deswegen sind so Aussagen ich habe auf deinen Amazon-Banner geklickt
zwar nett gemeint, aber bringen dem Webmaster nicht wirklich viel. 🙂
In Affiliate-Marketing kann man viel Geld verdienen und neben Verkaufsprovisionen (pay per sale) gibt es weitere Modelle, wovon pay per lead (Bezahlung pro Kontakt) auch recht verbreitet ist und speziell bei Umfragen oder Newsleter-Anmeldungen angewendet wird.
Das Affiliate-Marketing hat aber auch viele Nachteile. Zum einen gibt es immer wieder Berichte, dass diverse “Sicherheitslösungen” (Pakete bestehend aus Antivirusprogrammen und einer Personal Firewall) die Partner-Links blockieren. Darüber hinaus ist noch die Stornoquote zu nennen, die je nach Thema mehr als 60% betragen kann.
Amazon berechnet die Verkäufe die innerhalb der Browsersession passiert sind. Schließt der Besucher den Browser und kauft am übernächsten Tag das Produkt auf Amazon, dann hast du nichts davon.
Andere Anbieter setzen hierbei auf Cookies um nachzuvollziehen welchem Partner der Verkauf zuzuordnen ist. Hat der Nutzer ab den Browser so eingestellt, dass beim schließen die Cookies gelöscht werden, dann hat man als Webmaster Pech gehabt.
Ein weiterer Problemfall sind die schwarzen Schafe in diesem Segment. Und zwar sowohl bei den Anbietern der Partnerprogramme (Advertiser, Merchants), wie auch bei den Netzwerken (die viele Partnerprogramme beherbergen und verwalten) als auch bei den einzelnen Webmastern (Publisher, Affiliates).
Vielfach wartet man Monate lang auf seine Provisionen, teilweise kann man nur schwer nachvollziehen warum es einen Storno gab und warum ein Verkauf, von dem man weiß das er stattgefunden hat nicht berechnet wurde. Hinzu kommen, dann unehrliche Webmaster die durch diverse Methoden (Stichwort Cookie stuffing) den ehrlichen Webmastern die Provisionen wegnehmen.
Das ist leider so, überall wo man Geld verdienen kann lauern auch die üblichen “Nepper, Schlepper, Bauernfänger”.
Meta-Netzwerke
Ein weiterer Nachteil ist organisatorischer Natur. Es gibt tausende von Partnerprogrammen und dutzende von Netzwerken. Man muss sich an diversen Stellen anmelden, bewerben und auf positive Antwort warten. Und für jedes Partnerprogramm bzw. Produkt muss man mehr oder weniger mühsam einen Partnerlink generieren.
Zumindest das kann man umgehen, in dem man sich bei einem der Meta-Netzwerke registriert.
Im Artikel Meta-Netzwerke: Webprojekte vermarkten für Einsteiger und Vielbeschäftigte habe ich drei deutsche Meta-Netzwerke beschrieben. Dort hat man mit einer Registrierung sofort den Zugriff auf bis zu 10.000 Partnerprogramme und man muss sich auch nicht mehr um die Erstellung der Partnerlinks kümmern.
Bezahlte Artikel (sponsored Posts, Advertorials)
Eine weitere recht bekannte Form um mit seinem Blog Geld zu verdienen sind bezahlte Artikel, die man häufig unter dem Namen sponsored Posts oder Advertorials finden kann. Auch ich biete diese Leistung hier an. Mit diese Methode kann man ebenfalls recht gutes Geld verdienen, aber es gibt einige Punkte die man beachten sollte:
- Du musst nicht jede Anfrage annehmen. Das Thema soll zu deinem Weblog passen und auch du selber solltest bei dem Thema/Anbieter ein gutes Bauchgefühl haben.
- Zeichne den Artikel so aus, dass es für den Leser sofort ersichtlich ist, dass es sich hierbei um einen bezahlten Artikel handelt
- Die Links im Artikel solltest du auf
nofollow
setzen, damit du keinen Ärger mit Google bekommst.
Zum Schluss
So, ich denke mit diesem Artikel sollte auch jemand, der sich bis jetzt mit diesem Thema nicht ausgekannt hat einen Überblick bekommen. Ich habe jetzt nicht alle, aber die gängigen Möglichkeiten genannt. Daher schließe ich das ganze mit ein zwei kleinen Hinweisen ab.
Oft werden die Webmaster gefragt:
Muss denn die Werbung im Artikel sein? Kann man die nicht irgendwo unterbringen wo die nicht stört (wo man die nicht sieht, Anmerkung meinerseits)?
In Anbetracht der Tatsache, dass der Großteil der Werbemaßnahmen Geld einbringt wenn der Besucher darauf klickt oder über den Partnerlink etwas kauft, kann man sich an zwei Fingern ausrechnen wie sinnvoll es wäre, wenn man Parternlinks in z. B. Footer oder unteren Teil der Sidebar unterbringt. 🙂
Zweite Bemerkung betrifft Amazon. auch wenn man nicht vor hat wirklich Geld mit dem Amazon Partnernet zu verdienen ist es dennoch u.U. lohnenswert sich dort zu registrieren. Als Teilnehmer des Parternprogramms darf man auch die Grafiken (z. B. Buchcover) in den Rezensionen benutzen, die Amazon zur Verfügung stellt. Damit muss man nicht vorher noch extra die Hersteller, Verlage etc. kontaktieren wenn man im Artikel Produktabbildungen einsetzen möchte.
Wir arbeiten seit 20 Jahren mit WordPress und bieten diverse Dienstleistungen rund um das System an. Kontaktiere uns für weitere Informationen oder für ein Angebot.
Zu den Amazon-Produktfotos sei angemerkt, dass man maximal 100 selbst hosten darf. 😉
Hallo!
Das ist wirklich mal ein toller und informativer Artikel!
Da hatte Dieter Welzel eine gute Idee angeschnitten und Du einen super Beitrag dazu geschrieben…
MfG
Csaba
[…] vergisst Google hierbei, dass sie eine Werbemaßnahmeim Angebot haben und empfehlen, nennen wir sie Adsense, die nur dann funktioniert, wenn man sie, bildlich gesprochen, dem Besucher ins Gesicht schleudert […]
[…] andere Möglichkeit ist es die Inhalte durch diverse Werbemaßnahmen zu monetarisieren. Das dumme an Werbung & Co. ist, dass auch diese Alternative bei vielen Besuchern nicht […]