In diesem Artikel würde ich gerne etwas von meiner fast 7-jährigen mehr als 8-jährigen (Nachtrag: seit Anfang Mai 2004) Erfahrung einfließen lassen, die ich als Selbständiger/Unternehmer gesammelt habe der aus dem sog. “Homeoffice” seiner Arbeit nachgeht. Immerhin lesen hier auch einige Leute die Selbständig sind und es könnte für Leute interessant sein, die mit dem Gedanken spielen sich selbständig zu machen.
Ja, ich weiß. Der Begriff Homeoffice ist ein bisschen unglücklich, weil er im englischen eigentlich das britische Innenministerium bedeutet. Das fällt leider in die gleiche Kategorie wie “Public Viewing” (Ausstellung eines aufgebahrten Leichnams) oder “Body bag” (Leichensack). Aber wir blenden das mal hier kurz aus. 🙂
Die Vorteile des Arbeitszimmers
Die Vorteile aus dem heimischen Büro bzw. Arbeitszimmer zu arbeiten sind vielfältig. Zum einen spart man sich sowohl die Zeit als auch die Kosten, die die fahrt zur Arbeit und zurück so mit sich bringt.
Die gewonnene Zeit kann man dann entweder darin investieren, dass man etwas später gemütlicher in den Tag startet oder in dem man mehr arbeitet, recherchiert oder sich fortbildet. Man kann die beiden Konzepte auch prima miteinander kombinieren.
Ein weitere Vorteil ist die Einrichtung der Arbeitsumgebung. Man kann sich die Möbel beschaffen, die man mag und man kann sich den Rechner so einrichten wie es einem am besten zusagt: keine Bettelein beim Systemadmin, dass er dieses und jenes bitte installieren möge.
Ein weitere Vorteil für mich ist die Gemütlichkeit. Ich kann mich auch in Jogginghose, ungekämmt und mit einer Tasse Kaffee an mein Arbeitsplatz setzen und arbeiten ohne das mich jemand schief anguckt. Apropos Jogginhose 🙂 hat man vorher im Büro gearbeitet wo schicke Kleidung Pflicht war, dann kann sich die etwas legerere Kleidung im Heimbüro auf die Dauer sehr positiv auf das Portmonee auswirken: eine Jeans ist in Regel etwas günstiger als ein Boss-Anzug. 🙂
Ein weiteres und sehr wichtiges Stichwort sind die Kinder. Ein Heimbüro ist nach meiner Erfahrung die familienfreundlichste Arbeitsweise und das nicht nur für Eltern sondern vor allem für die Kinder, weil der Vater nicht zum “Onkel” mutiert, der “am Wochenende bei uns übernachtet”.
Die Nachteile wenn man von zu Hause aus arbeitet
Natürlich, ein Heimbüro bringt auch eine Reihe an Nachteilen mit sich. Zum einen wäre dies die Ablenkung von der Arbeit. Es ist kein Vorgesetzter da, der dir über die Schulter schaut und die Gefahr ist groß, dass man sich durch Facebook, Twitter & Co. von der eigentlichen Arbeit ablenken lässt. Auch ist die Gefahr groß das man sich von anderen Sachen im Haushalt ablenken lässt: TV, mal kurz Staubsagen etc.
Aber aus meiner Erfahrung weiß ich das man diese Ablenkungen recht schnell auf ein vertretbares maß runterschrauben kann. Gewisse Sachen, wie z. B. Haushaltsarbeit muss man sich auf feste Zeiten legen.
Was ein nicht zu unterschätzender Faktor ist sind die steigenden Mietnebenkosten. Dadurch das man von zu Hause aus arbeitet steigt der Verbrauch von Strom, Heizung und Wasser. Dies muss man bei einer beispielhaften Kalkulation “Heimbüro vs. Bürogemeinschaft” mit einbeziehen.
Der Rechner der 7-8 Stunden am Tag läuft verschlingt einiges an Strom. Die Heizung die früher den ganzen Tag auf Sparflamme lief, läuft in den kalten Wintertagen entsprechend höher. Die Kosten für den Wasserverbrauch, die durch z. B. Hände waschen, Toilettengang oder Tee-/Kaffee-kochen entstehen zahlt nicht mehr wie früher der Arbeitgeber sondern du selber.
Ein weiterer möglicher Nachteil ist der Empfang von Kunden. Es gibt Kollegen, die haben kein Problem Ihre Kunden im Heimbüro zu empfangen, manche mögen es nicht so sehr. Seit die Kiddies da sind, gehöre ich zur zweiten Gruppe. Aber bis jetzt war es für mich kein Problem sich entweder beim Kunden zu treffen oder ein Café oder Restaurant zu finden, welches über WLAN verfügt.
Auf jeden Fall verschweige ich den Kunden, die Tatsache nicht. Sollte ein Kunde Problem damit haben, dass ich von zu hause aus arbeite, dann habe ich halt Pech gehabt.
Das Fazit
Für mich überwiegen die Vorteile eines Heimbüros beim weiten. In der Quantität und Qualität. Schon alleine die Vereinbarkeit der Familie mit der Arbeit ist für mich das absolute KO-Argument, dass alles andere bei weitem in den Schatten stellt … auch wenn es manchmal arg die Nerven strapazieren kann. Die Nachteile sind zwar da, aber mit etwas gutem Willen und Übung kann man die abschwächen oder es sind Nachteile, wie z. B. Treffen mit Kunden, die sehr selten zum Zuge kommen.
Im Endeffekt muss aber jeder für sich selber entscheiden, wenn er vor hat sich selbständig zu machen, ob es Heimbüro, eine Bürogemeinschaft oder ein eigenes, externes Büro sein soll. Das ist eine Typfrage, meine Erfahrung die ich gesammelt habe, soll lediglich bei der Entscheidung helfen. Vorausgesetzt man hat finanziell die Wahl. Bei etwas schmaleren Budget würde es sich zumindest für die erste Zeit, ein Heimbüro anbieten.
Selbstverständlich meinte ich in diesen Artikel, wenn ich von Selbständigkeit sprach, Berufe und Bereiche wo eine Arbeit von zu Hause theoretisch möglich ist. Ein Restaurantbesitzer oder jemand aus der mobilen Pflege kann schwer von zu Hause aus arbeiten. 🙂
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Long story short: ich persönlich bin der Auffassung, dass ein einziger Umstand das Homeoffice effektiv werden lässt:
Nur der Druck, der durch die Selbständigkeit entsteht, ist in der Lage, die Ablenkung durch die vertraute Umgebung, die mangelnde Kontrolle und die fehlende Interaktion mit anderen Beteiligten etc. zu verhindern bzw. ist die persönliche Interaktion bei Selbständigen in den meisten Fällen entweder gar nicht nötig oder nur sehr begrenzt.
Mein persönlicher Eindruck aus Arbeitgebersicht ist, dass Homeoffice als “Special Feature” zeitlich begrenzt sinnvoll und effektiv sein kann (z.B. 1 Tag im monat, wenn das Kind krank ist etc.), aber als Dauerzustand beides nicht leistet. Der Dauerhype um dieses Thema, wo am liebsten alle Leute von zu Hause aus arbeiten sollen, ist m.E. skurril. 90% der Personen-Aufgaben-Konstellationen sind schlichtweg nicht geeignet, um dauerhaft sinnvoll auf diese Weise arbeiten zu können. Es ist und bleibt m.E. ein Hilfskonstrukt für effektives UND effizientes Arbeiten.
(Ganz wenige Ausnahmen mit bestimmten persönlichen Konstellationen und Fähigkeiten mögen eine Ausnahme bilden.)
@Media Addicted,
klar, nicht jede Arbeit ist für Heimbüro geeignet und nicht jeder Mensch bevorzugt dies. Wenn ich Arbeitgeber wäre, würde ich zumindest Testweise darauf zurückgreifen und schauen wie die Ergebnisse sind. Stimmt das Ergebnis nicht, ist die Entscheidung klar. Darüber brauchen wir nicht lange zu reden. Wer die Musik zahlt, bestimmt auch was gespielt wird.
Liefert der Angestellte pünktlich und ordentlich seine Arbeit ab, dann kann es mir als Vorgesetzten eigentlich egal sein ob der Angestellte zu Hause sich eine 2h lange Mittagspause gegönnt hat.
Zum Thema persönliche Interaktion. Die letzten Jahren meines Angestellten Daseins bestanden zu 95%+ darin, dass ich ganz alleine im Labor gearbeitet habe und den Roboter mit DNA-Proben “gefüttert” habe und lediglich auf den Weg zum Mensa-Restaurant die anderen Kollegen getroffen habe, dass wird in sehr vielen Bereichen ähnlich sein.
Der Vorteil vom Home Office ist, dass man schnell etwas nebenbei erledigen kann – der Nachteil ist, dass man schnell etwas nebenbei erledigen kann 😉
Ich empfinde beide Varianten als ungut 😳
Einerseits ist es der Himmel vom Bett/Bad direkt an den PC zu latschen und so arbeiten und designen zu können, wie man das denkt.
Andererseits vermengen sich Arbeit und privates zu sehr, dass man nicht mehr unterscheiden kann, ist es nun beruflich oder privat, wenn ich div. Sachen am PC mache. Man geht um 10 Uhr an den Rechner und macht ihn um 23 Uhr wieder aus und wandert ins Bett. Unterbrochen wird die glückselige Lage nur durch “lästige” Kundenkontakte, die einem dann fast als Störung vorkommen.
Dazu habe ich den Eindruck ich verblöde. Es fehlt der Input. Immer nur alleine Ideen brintgen ist schlecht. Mehrere Ideen sind besser.
Dazu der Überlebenskampf um jeden Auftrag. Macht mich psychisch fertig.
Schaffe ich den nächsten Monat oder nicht. Dazu ist man gesellschaftlich und bei Frauen sofort “raus”, wenn man kein geregeltes Einkommen hat.
Dagegen steht eine Agentur, in die man sich täglich quälen muss. Lästige Kollegen ggf. die einen runterputzen, um selbst gut dazustehen. Alles schon erlebt. Mobbing. Auf Knopfdruck und Stechuhr kreativ sein. 50 Std Woche. Geht auch irgendwie nicht. Dazu Chefs, die befehlen und bestimmen. Rausgeputzt. Gut, die Kohle kommt.
Werde daher demnächst wechseln. Stupide Büroarbeit machen, Kohle kassieren, abends dann kreatives zusätzlich. Dienst nach Vorschrift.
Achherrgottnocheins, immer dieses Englisch. Heimbüro ist auch nicht länger und klingt schöner.
Übrigens:
http://theoatmeal.com/comics/working_home
@tux.
deswegen erwähne ich auch im Artikel an gut dutzend Stellen das Wort Heimbüro. 😉
Kenne ich. Das hat vor xy Jahren in der Twitter-Timeline rumgegeistert.
Selbstständigkeit verlangt Disziplin, egal wo man sein Büro hat. Einen besonderen Umstand möchte ich als Behinderte erwähnen: Termine beim Krankengymnasten sind schneller zu bekommen, weil ich zeitlich flexibler bin. Belastungen kann ich oftmals auf Zeiten verteilen, wo es mir gesundheitlich besser geht. Und dann haue ich richtig rein 😉
“Ich bin in der Arbeit!” Als Frau habe ich das Gefühl, dass ich, da im Haus, auch irgenwie immer verfügbar bin. Oder setze ich mich nicht genügend durch?
Ich möchte mein HomeOffice nicht mehr missen. Im Sommer kann ich mit Telefon und Laptop sogar im Garten arbeiten. Haupt-Vorteil ist für mich der Wegfall der Arbeitswege.
Dadurch das ich privates (s. Ramona) und berufliches besser vereinen kann habe ich die Möglichkeit es so einzuteilen wie ich es am besten finde, sofern ich die zugesagten Termine einhalte.
Das ist eine Grundvoraussetzung für Lebensqualität!
So bekommt ein Kunde auch noch am späten Abend oder am Wochenende eine Antwort auf seine E-Mail, da kommt gut an.
@bernd: ähm, aua…
Es kommt sicherlich nicht nur auf die Art der Arbeit und die Person bzw. Persönlichkeit an, sondern auch auf die sonstigen Lebensumstände.
Was das anbetrifft, so hab’ ich persönlich da schon so ziemlich alle Konstellationen durch:
– angestellt und Büro zu Hause
– angestellt und im Büro
– angestellt und teils, teils
– selbständig als Untermieter
– selbständig in Bürogemeinschaft
– slbständig im eigenen Büro
– selbständig von zu Hause aus
Ich glaub’, mehr geht nicht. 😉
Mit Kindern allerdings nur die letzte Kombination. Zuerst aus praktischen Gründen, weil’s ungeheuer lange dauerte, Krippenplätze für Zwillinge zu bekommen, nun aber aus Überzeugung.
Ich bin da auch noch einen Schritt weiter gegangen und habe mir ein (Foto-)Studio in’s Haus bauen lassen. Relativ klein, aber für 90% der Fälle ausreichend.
Für die restlichen 10% steht mir ein externes, großes Studio zur Verfügung, für das ich eine Weile regelmäßig einen Obulus entrichtet habe. Das nutze ich mittlerweile allerdings so selten, dass ich es nur noch bei Bedarf anmiete.
Treffen mit Kunden finden meist bei ihnen statt, viele Geschätsbeziehungen beschränken sich allerdings sogar auf Emails und Telefonate.
Zum Arbeiten einfach die Treppe ‘runtergehen zu müssen, ist auf jeden Fall ein großer Vorteil, vor allem bei dem ekligen Winterwetter. Die Versuchungen, irgendwas anderes als die Arbeit zu machen, sind gewaltig – aber das war woanders auch nicht anders. Im Büro standen die Bildschirme auch immer so, dass keiner draufschauen konnte. Ich hasse das, wenn jemand hinter mir steht und mir über die Schulter schaut.
Nun zum Thema Persönlichkeit und Lebensumstände:
es gibt Leute, die sind für eine selbständige Tätigkeit ebensowenig geeignet wie für ein eigenständiges Arbeiten ohne Aufsicht. Die Verlockung, “es schleifen zu lassen”, ist einfach zu groß. Schlechte Erfahrungen bewegen Arbeitgeber dann oftmals dazu, dies zu verallgemeinern und auf eher restriktive Arbeitsumgebungen zu setzen.
Ich hatte auch ‘mal einen Arbeitgeber, dem es vollkommen egal war, wann ich arbeitete. Hauptsache, die Arbeit wurde pünktlich und ordentlich erledigt. Besprechungen und Ähnliches vereinbarte man dann nach Bedarf. Klappte auch ganz gut.
Lebensumstände können dazu fürhren, dass die Arbeit von zu Hause das “einzig Richtige” ist, wie zu Anfang in meinem Fall. Da meine Frau relativ schnell wieder in den Beruf zurück musste, um nicht “‘raus” zu sein, habe ich das letzte halbe Jahr Wartezeit auf den Krippenplatz und die Eingewöhnungszeit eben zu Hause mit den Kindern verbracht. Und das hat sich bewährt, also ist’s dabei geblieben, auch nachdem die Kinder dann in die Krippe und den Kindergarten gehen konnten. Platz genug ist im Haus, so dass ich mir eine – für ein Privathaus eher ungewöhnliche – Arbeitsumgebung samt Infrastruktur schaffen konnte. So viele, die ein gut bestücktes 19″-Rack und ein Fotostudio im Keller haben, gibt’s wohl auch nicht. 😀
Phasenweise erwische ich mich, vor allem, wenn etwas im Leben (ob privat oder beruflich) nicht zufriedenstellend verläuft, dabei, wie ich Sachen immer weiter nach hinten schiebe, bis es irgendwann “brennt” – das musste ich mir erst einmal mühsam abtrainieren. 😉
Ein weiteres Problem kann sein, dass man seine Arbeit tendenziell in die Nacht verlagert. Das geht vielen so, wie ich in Gesprächen mit ähnlich Augestellten festgestellt habe. Nachts ist halt Ruhe. Es ruft keiner an, die Kinder schlafen – man kann konzentriert und am Stück arbeiten.
Einige Kunden und Kollegen haben das mittlerweile auch spitzgekriegt und rufen mitunter nachts um eins noch an. Naja, aber es hält sich in Grenzen. 😉
Ist auf jeden Fall nix für jemanden, der viel Schlaf braucht und morgens früh aufsteht.
Für mich überwiegen auf jeden Fall die Vorteile. Die Flexibilität, die Nähe zu Familie, den Kindern und das Maß an Bequemlichkeit, die diese Art zu arbeiten mit sich bringt. Das Defizit an sozialen Kontakten kann ich durch regelmäßige Treffen mit Kollegen ganz gut ausgleichen.
om.
Ich hab nun seit April/2007 ein Homeoffice, bis 2009 im Angestelltenverhältnis, mittlerweile selbstständig tätig.
Da ich auch 2 Kids habe und den Beiden beim Wachsen und Gedeihen zusehen möchte und auch da sein möchte für die Kids war das für mich keine schwere Entscheidung Zuhause ein Büro einzurichten. Die Kosten die dadurch mehr entstehen sind irrelevant, wenn der Rechner nicht läuft würde was anderes den Strom verbrauchen. 🙂
Nachteile sehe ich allerdings auch, es ist schwierig ein Schlussstrich zu ziehen, man macht das noch schnell, dann das noch schnell und schon sind 14-16h rum. Das passiert einem als Angestellter in einem Büro nicht.
Ich kann mich nicht beklagen, ich bin mein eigener Chef, deshalb auch für das Verantwortlich was in die Kassen gespült wird und habe dennoch ein lockeres Leben Zuhause, trotz reichlich Arbeit.
Ich führe seit September letzten Jahres mein Homeoffice. Hier stieß ich besonders zu Beginn auf einige Probleme bezüglich fehlender Organisation. Mittlerweile hat sich jedoch ein Rythmus eingelebt, mit dem ich gut leben kann – hoffentlich auch in Zukunft.
PS: Der Artikel ist klasse 🙂
Danke für den guten Artikel, der nachvollziehbar die Vor- und Nachteile der Heimarbeit schildert.
Find hier wird ziemlich viel durcheinander gehauen, der Beitrag klingt nach Homeoffice oder Angestellt mit Chef und Kollegen. Aber was ist mit Selbstständig und das eben mit Büro und nicht von zu Hause aus?
Ich bin froh als Selbstständiger ein Büro zu haben wo konzentriert arbeiten kann, Beruf und Privates trennen kann, Gäste empfangen kann, ne “seriöse” Anschrift habe usw. usf. Klar ist es auch mal schön von zu Hause zu arbeiten, aber das sind bei mir nur begründetet Ausnahmen. Mehr nicht.
@Meerblickzimmer,
ich befürchte, dass du da etwas durcheinander gebracht hast. Der Artikel heißt “Homeoffice”: Fluch oder Segen? und nicht Selbständige können nur aus dem Heimbüro aus arbeiten. Ich habe, wie in der Einleitung des Artikels beschrieben, aus der persönlichen Perspektive berichtet … ich kann ja schlecht aus deiner Perspektive schreiben.
Ein Selsbtändiger/Unternehmer sollte durch seinen Charakter und Arbeit überzeugen bzw. seriös sein. Nicht durch Büro in guter Lage, durch dickes Auto oder einen Armani-Anzug.
Konzentriertes Arbeiten ist auch von zu Hause aus möglich, wenn man will. Das siehst du alleine an den interessanten Kommentaren von Oliver und Kalliey®. Und auch privates und die Arbeit lassen sich hervorragend trennen.
Das alles ist möglich. Nur weil die für dich bessere Lösung externes Büro ist, heißt das noch lange nicht das ein Heimbüro die schlechtere Lösung ist.
Aber warum vergleichst du dann die Homeoffice-Situation mit der Situation “Chef” oder Büromöbeln die andere Aussuchen usw. usf.. Warum soll man das als Selbstständiger mit eigenem Büro nicht können?
Kundengespräche auf dem eigenen Sofa sind für mich unseriös. Das hat rein garnix mit dickem Auto und 1A Adresse zu tun.
Und trotzdem finde ich ein Heimbüro die schlechtere Variante. So zumindest meine Erfahrung. 🙂
@Meerblickzimmer,
zeige mir bitte wo ich gesagt habe, dass man das mit einem externen Büro nicht kann. Ich kann nur über das berichten worüber ich persönliche Erfahrungen gesammelt habe. Ein externes Büro hatte ich nie. Ich werde dir auch keinen Artikel servieren: wie arbeitet der Vorstand der deutschen Bank?
Das Sofa in deinem Büro gehört dir nicht? Also geklaut oder geleast? 🙂 Übrigens die ganz großen Geschäfte, von denen wir Normalsterblichen nur träumen könne, werden in vielen Fällen auf dem heimischen Sofa geschlossen. 🙂
deine persönliche Erfahrung will dir keine streitig machen.
Nachdem meine Kinder im richtigen Alter waren, habe ich mich für ein externes Büro entschieden, wo ich ganz konservativ fast jeden morgen hinfahre.
Ich war es leid immer ständig “auf der Arbeit” zu sein. Auch das herrichten des Hauses für Kundenbesuche ist mit Kindern nicht immer so einfach. Und selbst mit fast seperaten Eingang hat es auf Kunden bei weitem nicht so professionell gewirkt, wie das jetzige Büro in einem entsprechendem Gebäude.
Durch ein gemeinsames Büro mit 2 anderen halten sich die Kosten in Grenzen und lassen sich durch bessere Aufträge kompensieren.
Auch das Zusammenarbeiten mit anderen ist deutlich netter als immer nur alleine vor dem Bildschirm zu sitzen.
Die Trennung zwischen Privat und Beruf hat mir sehr gut getan und verschafft mir mittlerweile einen echten Feierabend. Da bleibt der Rechner auch schon mal ein Wochendende aus – früher undenkbar.
Das Heimbüro habe ich nicht ganz aufgegeben. Ist man mal selbst oder ein Kind ein wenig Krank, arbeite ich ganz normal weiter. Aber die Vorzüge des externen Büros überweigen bei mir jedenfalls deutlich, da die Disziplin zum Feierabend fast genauso wichtig ist, die Disziplin zum Arbeiten…
@Perun
das sagst du indirekt weil es der Vorteil des Heimbüros ist. ebenso versteh ich die gedanken um das “betteln des systemadmins” nicht. genau deswegen meine ich, vergleichst du äpfel mit birnen (selbständig mit heimbüro vs. angestellter mit büropflicht). zumindest wirkt es auf mich so und kann viele argumente die du als vorteile aufziehst, nicht nachvollziehen.
p.s.: bauch doch hier mal die verschachtelte kommentarfunktion ein – kann man viele besser diskutieren 🙂
@Michael
Das Thema “Kollegen” bei ner Bürogemeinschaft ist nicht zu unterschätzen. Etwas Abwechslung im sozialen Umfeld ist wichtig und notwendig. Kenne aus dem persönlichen Umfeld Selbstständige die von zu Hause arbeiten und so ziemlich “vereinsamt” sind, Ängste im Umgang mit Menschen entwickelt haben usw. usf. Kann im übrigen alle deine Argumente voll Nachvollziehen 🙂
@ 17. – Michael
Genau. So meinte ich das auch in etwa.
Sehr schöner Artikel. Und gerade mit dem Quentchen Erfahrung,die du mit reingebracht hast, bestimmt sehr hilfreich für Leute, die sich selbstständig machen wollen.
Das Home Office verführt aber auch, mal etwas länger zu arbeiten als normal üblich. So zumindest bei mir. Nicht alles stehen und liegen lassen bei Arbeitsende.
Hi Perun,
Homeoffice ist eine wirklich schöne Sache. Ich denke man braucht etwas Routine und auch den nötigen “Druck” um sich nicht zu viel ablenken zu lassen. Was ich aber nun an einer “normalen” Beschäftigung zu schätzen gelernt habe ist die regelmäßige Kommunikation mit seinen Kollegen, sowohl beruflicher als auch privater Natur…damit will ich natürlich nicht sagen, dass man beim Homeoffice sozial verwahrlost, eine Mischung wäre für mich in Zukunft perfekt! Vielleicht aber nur Wunschdenken
Grüße
also alleine schon um des Anfahrtweges zur Arbeit würde ich das homeoffice angebot bevorzugen. Da gehen für mich immer 2 1/2 Stunden täglich mit der Bahn drauf. Das ist schon öfter ziemlich nervenaufreibend. Dass ich durch diese Umstände dann auch mal etwas länger schlafen könnte, fände ich auch nicht verkehrt und ich könnte wirklich da sitzen wie ich will. Nachteilig finde ich eben aber auch, dass man dann so abgeschottet ist. Selbst Skype etc. ersetzt eben nicht den alltäglichen Kontakt mit den Arbeitskollegen. Und das könnte ich nicht. Ich brauche meinen kleinen Smalltalk und meine Mittagspause mit den Kollegen. Also für eine Tage in der Woche/im Monat ist das echt ok, aber dauerhaft, ich weiß nicht :/
Ich hatte selber eine Weile das Homeoffice ausprobiert und relativ schnell für mich gemerkt, dass das nichts für mich ist. Alle von dir aufgezählten Vorteile sind für mich einleuchtend.
Einen großen Nachteil gibt es aber: die Motivation. Für mich ist es ungemein motivierend, wenn ich zusammen mit meinen Kollegen arbeite. Ist man mal eine Woche alleine zuhause im Homeoffice, so fällt es einem doch recht schwer sich nicht von der “Gemütlichkeit” der eigenen vier Wände ablenken zu lassen ^_^
Mit der nötigen Selbstdisziplin schafft man das aber sicher auch!
@perun
Ich glaube ich verstehe worauf meerblickzimmer hinaus will. Bei manchen Vergleichen kommt eher der Vergleich Angestellt vs. Selbstständig, als Büro vs. Home Office durch. Zum Beispiel bei Kleidung oder das mit dem System Admin.
Ich hatte als Selbstständige eine zeitlang ein externes Büro, weil meine Wohnung damals zu klein war. Dort musste ich auch weder BOSS Anzüge tragen noch einen Sytemadmin wegen Programmen fragen und ich musste den Wasser und Stromverbrauch selber zahlen (Nebenkosten an den Vermieter). Ich war alleine in dem Büro, welches eben nicht bei mir zu Hause war, sondern ein paar Straßen weiter. Daher sind deine Argumente für mich auch nicht 100% passend.
Da mein Büro mittlerweile auch zu Hause steht kann ich beides gut vergleichen. Die Vorteile vom Homeoffice sehe ich klar bei der Nähe der Familie (wobei das auch mal nervig sein kann), kein Abreitsweg, weniger Grundkosten (Miete fällt weg, Nebenkosten bleiben ungefähr gleich, kein Benzin/Bahnticket). Dafür gibt es jede Menge Ablenkung, vor allem mit Kindern, die dann gerne mal zum Sport gefahren werden wollen.
Beim Büro fand ich die Arbeitsatmosphäre produktiver, ich habe viele Dinge auf den Hin- oder Heimweg erledigen können (einkaufen, Post, Bank) wo ich mich jetzt jedes Mal aufmachen muss.
Ich denke beides hat Vor und Nachteile und jeder muss für sich entscheiden was besser ist. Von Kunden habe ich weder bei dem einen noch dem anderen negatives gehört. Ich denke wenn die Arbeit stimmt, ist den meisten das auch egal. Treffen kann man Notfalls auch extern machen, wie Du es ja in deinem Post gesagt hast.
Aus der bisherigen Diskussion entsteht der Eindruck, dass Homeoffice gleichbeutend mit Selbständigkeit ist. Das ist aber so nicht korrekt.
In vielen Branchen arbeiten Berater von zuhause aus dem Homeoffice.
Auch ich bin angestellt und arbeite als Consultant vom Homeoffice aus. Um den persönlichen Kontakt mit meinen Arbeitskollegen von unserem Standort nicht zu verlieren, bin ich jeweils am Montag im Büro in der Firma.
Für mich hat diese Homeoffice-Lösung etliche Vorteile. Ich habe einen kürzeren Arbeitsweg (1 Minute statt 1 Std), mein Wohnort liegt näher beim Kunden und darum kann ich auch mal für eine kurze Besprechung beim Kunden vorbeischauen. Auch private Termine wie Besuch bei Ämtern oder Zahnarztbesuch mit den Kindern kann ich mal kurz dazwischen legen.
Über unsere IP-Telefon-Lösung bin ich telefonisch mit allen Kollegen weltweit über das normale Telefonsystem verbunden. Zusätzlich nutzen wir Telefonkonferenzen mit und ohne Videoübertragung.
An das Arbeiten im heimischen Büro musste ich mich schon gewöhnen. Man darf sich nicht von den privaten Dingen ablenken lassen. Nach einer Weile gewöhnt man sich daran und lässt sich nicht mehr ablenken.
Hausarbeiten mache ich somit nie während meiner Arbeitszeit 😉
Die Arbeitszeit hat sich bei mir durch das Homeoffice nicht wirklich verlängert oder verschoben. Da ich mit Kunden zu tun habe, muss ich sowieso während den Bürozeiten ansprechbar sein. Nach Arbeitsschluss schalte ich den Geschäfts-PC konsequent aus und fertig. Dann bin ich Privatperson und für meine Familie da. Dadurch komme ich auch nie in Versuchung noch kurz die Geschäftsmails anzuschauen.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich gerne im Homeoffice arbeite. Die Vor-und Nachteile muss aber jeder selbst für seine Situation abwägen. Wie Lara sagt, spielt es für den Kunden meist keine Rolle von wo aus man arbeitet, solange die Leistung stimmt. Wenn man vom Arbeitgeber die Möglichkeit bekommt, sollte man Homeoffice mindestens mal ausprobieren.
Hi,
ich arbeite ebenfalls im Homeoffice (seit gut 1,5 Jahren) und insgesamt bin ich mit diesem “Luxus” zufrieden. Habe ebenfalls 2 Kinder daheim, dass Büro ist aber außerhalb des Schallbereiches und auch weit entfernt von Ablenkungen.
Von daher ist es durchaus angenehm und läuft diszipliniert ab. Jedoch muss ich schon sagen, dass der berufl. soziale Kontakt überwiegend nur über Telefon / Mail / Skype etc. die echten Kollegen vor Ort NICHT ersetzen.
Von daher sicherlich nicht DIE perfekte Lösung für die nächsten Jahrzehnte…,
aber wir wollen auch nicht jammern. Näher (schneller) bei den Kids geht nicht! Von daher:
… aber die perfekte Lösung für die nächsten Jahre 😉
Arbeiten im Home Office…
Überlegen Sie, ob das Arbeiten im Home Office etwas für Sie ist? Entweder weil Sie angestellt die Möglichkeit haben oder weil Sie ihr eigener Chef sind? Vladimir Simovic (aka Perun) hat in seinem Blog einen interessanten Erfahrungsberic….
[…] Auch das heimische Büro verleitet dazu länger zu arbeiten, da hat Perun die Tage einen tollen Beitrag geschrieben. Man hat zwar seine Vorteile, aber definitiv auch Nachteile, lest den Beitrag mal auf perun.net der ist sehr Lesenswert. […]
[…] Überlegen Sie, ob das Arbeiten im Home Office etwas für Sie ist? Entweder weil Sie angestellt die Möglichkeit haben oder weil Sie ihr eigener Chef sind? Vladimir Simovic (aka Perun) hat in seinem Blog einen interessanten Erfahrungsbericht veröffentlicht: “Homeoffice – Fluch oder Segen?”:https://www.perun.net/2011/01/05/homeoffice-fluch-oder-segen/ […]
@Carsten: Ich teile deine Einstellung und schwöre ebenfalls auf die wahnsinnig große Flexibilität ! Ich habe mir meine Räumlichkeiten vor 2 Jahren edel einrichten lassen und habe inzwischen den Standard meines vorherigen Büros um Längen übertrumpft. Man soll es kaum für möglich halten, aber die Arbeitsleistung steigt dadurch ungemein an. Also ich möchte den Luxus und die Flexibilität des Homeoffice nicht mehr missen.
[…] von Alexander zum Thema “Arbeiten im HomeOffice” und einem Praxisbericht von “Perun”, der seit 7 Jahren im HomeOffice […]
Ich finde auch, dass das Home Office viele Vorteile hat. Die Flexibilität ist super und gleicht die zusätzlichen Kosten zu Hause bei weitem aus.
Wir betreiben schon seit vielen Jahren Arbeit aus dem Home Office bzw. „Arbeit von überall“. Schafft man es, die Probleme in den Griff zu bekommen, dann überwiegen eigentlich die Vorteile. Wir haben deshalb dann eine eigene Software entwickelt, die das verteilte Arbeiten bei uns erleichtert hat (TimeTac).