Viele von uns dürfte das folgende Problem bekannt sein und das nicht nur Selbständigen sondern auch mittlerweile zunehmend den Angestellten: wie bekomme ich den Verdienst und meine persönliche Aktualität in Bezug auf das notwendige handwerkliche Wissen unter einen Hut.
In der oberen Abbildung habe ich ein Diagramm produziert um ein bisschen plakativ eine mögliche Entwicklung darzustellen. Nehmen wir für unser Beispiel einen Webworker, wobei die Wissens-Aktualität nicht nur bei Webworkern sondern bei vielen Berufen gefragt ist.
Ein möglicher Ablauf
Nehmen wir mal an der Webworker fängt irgendwann an sich mit einem Thema zu beschäftigen: bestimmte Techniken, Sprachen oder Redaktionsysteme. Dies wird durch die blaue Linie dargestellt. OK, er fängt an sich mit dem Thema zu beschäftigen, wird in den Fachforen aktiv und startet irgendwann auch ein Blog zu diesem Thema oder er erweitert sein bestehendes Weblog um dieses Thema.
Nach einer gewissen Zeit fängt seine investierte Zeit sich auszuzahlen: die ersten Kunden klopfen an (rote Linie). Durch diese Kunden verdient er mit dem Thema das erste Geld, kann Referenzen vorweisen und gewinnt dadurch und durch die Mundpropaganda der zufriedenen Kunden weitere Kunden.
Mittlerweile hat unserer Webworker ordentlich zu tun und er muss immer mehr seine Webaktivitäten (Foren, Blogs etc.) einschränken um die Aufträge zu bewältigen. Noch reicht sein Wissen um sich mit seinem Wissen nicht nur übers Wasser zu halten sondern auch die Konkurrenz auf Distanz zu halten … die Frage ist nur wie lange noch.
Wie lange dauert es dann noch bis die Konkurrenz an ihm vorbeizieht und die Kunden langsam aber sich nicht nur ausbleiben sondern auch die Stammkunden langsam zu den anderen wechseln.
OK, ich gebe es zu, ein bisschen ist das schon überzeichnet, kann aber dennoch so eintreffen wenn man sich zu lange auf seinen Lorbeeren ausruht.
Was ist die Lösung?
Das mögliche Problem ist bekannt. Was kann man dagegen machen? Nix! OK, ist auch eine Maßnahme … imho aber keine besonders schlaue. Weiter 8-10h am Tag arbeiten und dann 2-3h am Tag für die Fortbildung investieren … nicht sonderlich elegant, irgendwann kann man dann auch nicht mehr.
Daher würde es mich interessieren, was eure Erfahrungen, Lösungsvorschläge und Strategien sind um das obere Problem zu vermeiden: fest reservierte Zeiten für Fortbildungen, Kooperations-Netzwerke, Auslagern?
Ich persönlich versuche beides miteinander zu kombinieren. Ich investiere recht viel Zeit für das Weblog hier, zum einen weil es mir Spaß macht, anderseits weil es mir beim Lernen hilft und auch den Kontakt zu den potentiellen Kunden ermöglicht. Daher habe ich mich irgendwann entschieden hier Werbung zu schalten um einen Teil der investierten Zeit finanziell abzufangen. An sich ist die Idee nicht revolutionär, sehr viele Menschen machen das. 🙂 Das Problem an dieser Vorgehensweise ist, dass es viele Leute die sich an der Werbung auf Websites und speziell bei den Weblogs stören.
Hinweis
Diese Blog-Parade läuft bis 31. Juli 2008.
Wir arbeiten seit 20 Jahren mit WordPress und bieten diverse Dienstleistungen rund um das System an. Kontaktiere uns für weitere Informationen oder für ein Angebot.
Kenne das Problem, mein derzeitiger Lösungsansatz ist Aufträge anzunehmen bei denen ich weiß das mein derzeitiges Wissen nicht ganz reicht. Ich erkläre dann dem Kunden das dass was er haben will möglich ist, aber etwas Recherche von meiner Seite erfordert die ich teilweise in Rechnung stelle. Bis jetzt war damit noch jeder Auftraggeber zufrieden.
Bei mir (ich arbeite als Coach) ist das so: Ich habe mit einem Infoportal angefangen: http://www.miteinander-kommunizieren.de und das hat mir jede Menge Besucher und auch echte Interessenten eingebracht. Nun folgt mein Blog: Da lerne ich selbst jeden Tag eine Menge über Internetmarketing und gebe das an meine Zielgruppe (selbstständige Coaches, Berater, Trainer, Therapeuten) weiter. Auch hier kommen schon erste zaghafte Anfragen. Daneben coache ich vor allem im Bereich “Berufliche Neuorientierung), da habe ich jede Menge Erfahrung. Durch die Internetgeschichten betreibe ich ja gleichzeitig Werbung für meine Arbeit. Bis jetzt komme ich mit der Zeit klar, da ich ein sehr gutes Zeitmanagement habe und ich nicht lukrative Angebote nach und nach ablehne.
Tja Perun,
das Problem ist mir vertraut. Hinsichtlich des Fortbildungsaufwandes habe ich die Sicht eines SEOs einmal hier beschrieben: http://www.seo-scene.de/seo/seo-der-aufwaendigste-job-in-der-branche-96.html
Um allein nur im SEO-Bereich nachzukommen, dazu noch Joomla/Wordpress-Kram, Mitarbeit bei Open Source Projekten wie phpBB, da reicht meine Zeit definitiv nicht mehr für andere Dinge. Beispielsweise nervt mich XHTML/CSS-Zeug mittlerweile – keine Zeit mehr, irgendwelche Templateprobleme mit IE6 zu beheben. Meine Lösung: Ich engagiere Freelancer, günstigstenfalls Studenten. Auch hierzu ein Posting: http://www.meinhosting.de/content-management-systeme/schueler-und-studenten-erstellen-webseiten-mit-joomla-21.html
Dort ist jedenfalls am Ende die Win-Win-Situation für alle Beteiligten genau beschrieben. Und derzeit ist dies für mich die Lösung. Das einzige Problem: Während ich problemlos Styler für WordPress und Joomla! gefunden habe, ist für phpBB3 einfach keiner aufzutreiben.
Hab ich nicht in deinem Buch “Geld 2.0” gelesen , dass du die Adsense-Werbung hier wieder runternehmen willst, weil: “die Einnahmen stehen in keinem Verhältnis zu den Anforderungen und den Auswirkungen”.
@Stefan,
ja, habe ich gesagt und dazu stehe ich. Nur habe ich momentan keine Zeit mich auch darum zu kümmern, weil ich anstatt Google AdSense etwas anderes einbringen will … und das Bedarf viel Zeit für die Ausarbeitung.
Übrigens hat dein Kommentar hier nix mit dem oberen Beitrag zu tun.
[…] sind eure Erfahrungen? Die Blogparade “Als Selbständiger am Ball bleiben” von perun.net läuft noch bis zum 31.Juli. Wenn ihr also eigene Erfahrungen zu diesem […]
Fehlende Zeit ist für mich ebenfalls mehr und mehr ein echtes Problem. Leider hat der Tag ja nur 24h und ein wenig Schlaf und Familie muss ja auch sein. Um dies alles halbwegs zu realisieren, mache ich an jedem Wochenende einen Ablaufplan für die kommende Woche und am Monatsende eine Grob-Planung für den gesamten Folgemonat. Die erreichten Ergebnisse gleiche ich dann jeweils mit meiner Zielstellung ab und korregiere ggf. die Planung.
Dies ist vielleicht nicht die allerbeste Lösung, aber so habe ich immer einen Überblick, was zu tun ist und was bereits erledigt. Ausserdem habe ich so die Möglichkeit, den Nutzen und Kosten inkl. Faktor Zeit für laufende und zukünftige Projekte besser planen zu können und wenn mir bspw. ein Auftrag sehr kurzfristig angeboten wird, kann ich recht genau abschätzen, ob ich diesen in der vorgegebenen Zeit auch realisieren kann oder ob dieser mein Pensum übersteigt. Wenn dies der Fall ist, tendiere ich zum Outsourcing.
Beste Grüße, Holger
[…] weblog hat sich für seine neue Blogparade mal wieder ein hoch interessantes Thema ausgesucht. Selbständige, aber auch Angestellte, müssen […]
Das gleiche Problem habe ich auch. Es fehlt so gewaltig an Zeit dass ich mir jetzt einiges aufgeteilt habe. Meine Feeds habe ich nach Leveln gestaffelt und wenn es richtig knapp wird lese ich nur die mit dem wichtigsten Status. Vor allem versuche ich aus dem Titel, Zeile 1-3 und evtl. noch aus der letzten Zeile den Entschluss zu ziehen, ob ein Artikel interessant ist oder überflogen wird. Wenn ich mehr Zeit habe, lese ich alle Feeds.
Für Artikel, Texte oder Beiträge die recherchiert werden müssen habe ich Studenten die jederzeit hilfsbereit sind. Ich kann die Zeit wiederum in wichtigere Sachen investieren. Inzwischen bin ich überzeugt, dass ich meine Arbeit auf mehrere Personen aufteilen muss um am Ball zu bleiben.
Sachen wie Linkaquise, Webkataloge, .. etc. können auch 400€ Jobs gut erledigen. Da könnte ich noch einiges zu schreiben aber ich hoffe das reicht für den Ansatz.
🙂
Ich denke, dass Problem, welches Du ansprichst ist eines der Grundprobleme der Selbständigkeit überhaupt. Ich würde hier mehrere Lösungsmöglichkeiten / Herangehensweisen sehen:
Richtig wachsen/expansieren
Eines der großen Probleme der “1. Mann Webworker” ist oft, dass sie alles selber machen. Vom der eigentlichen Kernarbeit bis hin zur Buchhaltung, etc. Hier sollte man versuchen, zuerst bestimmte Arbeiten abzugeben und später dann “strukturiert” zu wachsen. Es gibt hierzu ein interessantes Buch “The E-Myth Revisited” (nur auf englisch). Etwas “amerikanisch” gesvhrieben, aber lesenwert, wie ich finde.
Aktualität und Umsatz
Wenn Du wirklich an der Spitze der Aktualität stehst, wie oben beschrieben, sollten auch die Umsätze dementrechend ausfallen, dass man nicht mehr 10 Stunden am Tag arbeitet, nur um über die Runden zu kommen. Ich weiss, dass dies leider häufig nicht der Realität entspricht. Dennoch sollte/muss man hier über Veränderungen nachdenken, da das von Dir beschriebene Problem langfristig zum nervlichen/geschäftlichen Zusammenbruch führt. Wenn der Markt hier nicht mehr hergibt, muss man Alternativen finden.
Ich werde zu diesem spannenden Thema auch noch etwas schreiben.. Ich meine, es gibt für dieses “Paradox” sogar eine Art Fachbegriff, ich komme leider nicht darauf…
Ich habe mich vor wenigen Monaten nach langem hin- und herüberlegen, dazu entschlossen eine schulisch Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin zu beginnen. Diese dauert nun 2 Jahre und daher werde ich in dieser Zeit nur noch nachmittags und am Wochenende arbeiten können. Aber zu meiner “normalen” kaufmännischen Ausbildung ist dies, wie ich finde, das Stückchen Qualifikation, was mir noch fehlt. Daher beiße ich jetzt mal 2 Jahre die Zähne zusammen und hoffe, dass ich die Schule und meine Selbständigkeit unter einen Hut bekomme. Bei Engpässen wurde mir aber schon Unterstützung zugesagt, daher gehe ich die ganze Sache recht optimistisch an.
[…] Vladimir lud zur Blogparade zu diesem Thema ein und gerne mache ich da mit. […]
[…] erlebe ich selbst das Problem und fühlte mich angesprochen, als in Peruns Weblog zur Blogparade “als Selbständiger am Ball bleiben” aufgerufen wurde. […]
[…]Diese Frage stellt uns Vladimir von perun.net in seiner Blogparade.
Ich bin mit Vladimir einverstanden, dass Weiterbildung für langfristigen Erfolg unverzichtbar ist. Zum Glück gibt es auch eine Menge Möglichkeiten zum Lernen. […]
[…] überhaupt Zeit sparen nötig ist? Perun fragt in seiner Blogparade nach dem Mittelweg zwischen Fortbildung, Arbeiten und Freizeit als Selbständiger. Ich denke […]
Der automatische Trackback scheint nicht angekommen zu sein, deshalb nochmal von Hand:
Kombinieren, verbinden, gezielt vorgehen, um Zeit zu sparen
Ich fasse gern einiges zusammen, ähnlich wie auch schon einige schrieben, z.B. das Recherchieren neuer Ideen in Verbindung mit einem Kundenprojekt.