Letztens ist mir wieder, für meine Begriffe, eine wirkliche Unsitte der sog. “Webgurus” eingefallen. Es handelt sich dabei darum, daß manche Webentwickler den aktuellen Menüpunkt inaktiv machen d. h. der Link ist nicht mehr anklickbar.
Was soll der Mist! Letztens als ich auf der Suche im Web war ist mir dies aufgefallen (leider finde ich die Links auf Anhieb nicht). Da steht man auf einer Unterseite, die Seite hat sich, weswegen auch immer, nicht vollständig geladen. Intuitiv, will ich mit der Maus den aktuellen Menüpunkt klicken um die Seite neu zu laden, aber Pustekuchen. Geht nicht, weil der Webdesigner es für toll und wunderschön hält, den aktiven Menüpunkt zu deaktivieren.
Es könnte ja auch was dabei kaputt gehen, wenn der Navigationspunkt aktiv bliebe. Man muss echt aufpassen, es sind schon dutzende Websites explodiert, weil der Webmaster die aktuellen Navigationspunkte nicht deaktiviert hat. 😉
Ich finde es schön und gut, daß der eine oder andere zeigen will was alles mit HTML, CSS und Scriptsprachen möglich ist, aber man kann es auch übertreiben. Ich finde es OK, den aktiven Link besonders zu hervorheben, aber man muß ihn ja nicht direkt deaktivieren. Welchen Nutzen bringt das? Es ist imho unpraktisch und ich fühle mich als Nutzer etwas eingeschränkt.
Die Seite über den Navigationspunkt neu zu laden ist nur ein Aspekt, aber ich hatte eine Seite besichtigt, wo man auf die übergeordnete Ebene nicht mehr zurückkam, weil der Link deaktiviert wurde. Klar ich kann den Browser bemühen um einen Schritt zurückzugehen und um neu zu laden. Aber dann brauche ich auch die Navigation der Website nicht unbedingt. Zudem funktioniert die History bzw. “Zurücktaste” nicht immer 100%ig.
Und das beste ist, daß der gleiche Schlag von Leuten auch argumentiert, daß target="_blank"
die Entscheidung der Nutzer einschränken würde.
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Ich neige grundsätzlich dazu, den aktiven Link klickbar zu lassen. Bin aber auch deswegen schon kritisiert worden, dass ich das tue: Weil man ja schon auf der Seite ist und deswegen den Link ja nicht mehr anklicken müsse, und außerdem könnte das Besucher irritieren, weil sie bei deaktiviertem Link besser erkennen könnten… blahhh…
Auf Gegenargumentation folgt dann meist ein ‘Ja, aber trotzdem isses besser…’, worauf ich die Debatte schlussendlich mit dem Verweis auf meine reichhaltigere Erfahrung als Webdesigner vom Tisch wische. Im Sinne von ‘basta’.
target=”_blank” verwende ich in meinem Blog bei den inline-Links in den Artikeln, bei den anderen Links lasse ich es weg.
Jepp, genau das meinte. Als ob die Besucher grundsätzlich zu doof wären um zu erkennen wo sie wären.
Einigermaßen saubere URLs und aussagekräftige Titel und man hat eigentlich keine Probs bei der Orientierung. Und um diese Orientierung zu stützen kann man dann evtl Brotkrümelnavi oder das hervorheben (nicht deaktivieren) der Menüpunkte hinzufügen.
Jakob Nielson schrieb darüber in seinerAlertbox (punkt 10 auf dieser Seite)
Ich respektiere euere Meinung, obwohl ich sie nicht teile. Deshalb habe ich ein Menüscript geschrieben, dass ein Menü produziert welches nicht auf die Aktuelle Seite verweist.
Hi Jeena,
naja, Mr. Jakob Nielsen sagt viel wenn der Tag lang ist. Manches davon hat Hand und Fuß. Er ist mir zu oberlehrerhaft und er macht eine Religion daraus. Es ist wichtig für seine Standpunkte zu “kämpfen”, aber Fanatiker jeglicher Art sind mir suspekt.
Ich sehe noch immer keinen praktischen Vorteil von einem inaktiven Link (im Gegensatz zu einen hervorgehobenem Link), außer das der Webmaster mir sagen will, daß ich zu doof bin und er mich an die Hand nehmen muß. Das ist eine Bevormundung.
Und manchmal ist es sehr unpraktisch, siehe meine Beispiele oben.
Kommt da noch was nach Aber?
Ich persönlich klicke dann nicht auf diesen Link um die Seite noch einmal zu laden. Wenn es Probleme gibt dann wird die Seite meistens gar nicht so weit geladen dass man auf diesen Link klicken kann. Außerdem klicke ich viel intuitiver auf den Reload Knopf meines Browsers, denn dann muss ich mich nicht mit dem (eventuelle noch kaputten, weil nicht ganz geladenem) Design herumschlagen und genau diesen Link suchen. Wo ich vorher geklickt habe.
Ich sehe irgendwie auch keinen Vorteil darin auf eine Seite auf der man sich befindet einen Link zu machen, außer dass es für den Webdesigner einfacher ist. Es ist ja auch ok wenn er das so macht, aber hier jetzt einen Vorteil zu finden fällt mir schweer.
@Jeena,
ich rede in diesem Falle aus der Sicht eines Users, wenn ich eine Seite besuche bin ich einer.
Wenn man eine Website selber erstellt, ist es nicht schwierig (z. B. durch Arrays, Templates etc.) eine Navigation zu erstellen wo aktive Links hervorgehoben werden oder deaktiviert sind. Wobei ich nix gegen Hervorhebung habe, im Gegenteil.
Über die Praktibilität inaktiver Links haben wir unterschiedliche Meinungen und da gibt es Argumente dafür und dagegen, ABER eins steht fest: meine “Surffreiheit” oder Gewohnheit oder was auch immer ist bei deaktivierten Links eingeschränkt. Und ich mag es halt nicht wenn man mich wie ein kleines Kind behandelt, auch wenn ein Jakob Nielsen sowas fordert.
Wenn der aktuelle Link hervorgehoben ist (und klickbar bleibt) dann ist man weder eingeschränkt und man sieht trotzdem wo man sich befindet.
Ich würde wirklich sagen dass das vom Publikum abhängt, welches die Seiten besucht. Ältere Menschen werden durch solche Links auf jeden fall verwirrt.
Wohl nicht nur ‘ältere’ Menschen – Anfänger im Allgemeinen. Dennoch: auch mit 80 lernt’s sich noch gut – die beste Medizin gegen Alzheimer (‘Entkleben’ genannt *schauder*)!
Anyway, man kann es nicht allen rechtmachen.
Weiterhin gebe ich Perun recht: selbst jemand, der nur ab und an surft, aber zumindest schon so weit ist, seine E-Mails abzurufen oder eine Suche via Google, Altavista + Co. zu machen, dürfte sich auf den Schlips getreten fühlen durch solcherart Aktionen. Und wenn ich mich als Benutzer gelinde gesagt verarscht vorkomme, dann wird sich diese Website – und mag sie noch so tolle Informationen bereitsstellen – nicht mehr in meinen Webbrowser verirren. Punkt. Selbiges gilt in abgemilderter Form auch für
target=_blank
-Unfug, wobei es in diesem Fall zumindest im Mozilla und Konsorten Abhilfe dafür gibt (z.B. Extension für Firefox: open new window in tab).cu, w0lf.
Ich habe immer noch nicht verstanden, was der Vorteil von aktiven Links auf die aktuelle Seite sein soll… Dass man dadurch eine halb-geladene Seite noch einmal laden kann?? Dau gibts den Reload-Button. Und wir können sicher sein, dass alle Surfer den wesentlich besser kennen als die Menüstruktur der gerade besuchten Seite! Also, was bleibt noch?
@Kai,
was bleibt ist die Bevormundung. Und ich mag nicht wenn man mich als Surfer bevormundet.
Anderseits sehe ich immer noch kein richtiges Argument für inaktiven Link gegenüber einem hervorgehobenem Link.
Ich nutze manchmal Optionen wie “Bookmark this link”, was ja in gewisser Weise dem Webmaster Freude bringt 😉 Tja wenn’s nicht geht muss ich einen anderen Weg suchen, ob ich den so schnell finde, bevor mir die Lust dazu vergeht …
In Mozilla/Firefox kann man übrigens browser.block.target_new_window auf true setzen, womit man von target=”_blank” befreit wird. Allerdings scheint das mit der Final-Version von Firefox 1.0 nicht mehr zu gehen 😯
Eine Webseite sollte bzw. darf niemals auf sich selbst verlinken. Der aktive Menüpunkt in einer Navigation ist kein Link. Wenn jemand ohne Stylesheets oder mit einem User-Stylesheet surft, oder mit einem PDA oder sonstwas – wie bitte soll dieser Nutzer erkennen, auf welcher Seite er sich befindet, wenn der Link noch vorhanden ist und er die “tolle” Hervorhebung nicht sieht?
Eine Bevormundung des Nutzers ist demnach den aktiven Punkt als Link zu lassen, und dieser Link führt dann auf die selbe Seite – das ist Blödsinn!
Vielleicht sollten die “Webmaster”, welche der Meinung sind der aktive Punkt kann ruhig ein Link zur aktiven Seite bleiben, mal die Definition von Link zu Gemüte führen. Ein Link ist ein Verweis auf eine andere Seite!
[…] Ach, ein Hinweis in eigener Sache. Bei Berichten zu Thema "Navigation" und "aktueller Link in der Navigation" kommen immer wieder die Missionare Leute vorbei, die denken sie müssten mich davon überzeugen das der Verweis auf die aktuelle Seite das größte Übel der moderenen Zeit, der Untergang von Internet & westlicher Kultur sei und das man deswegen in der Hölle landen würde. Ich habe zu dieser Unsitte schon mehrmals was gesagt, daher würde es wenig Sinn machen, sich mit mir darüber zu unterhalten . […]
[…] Es gibt viele Dinge die mich an Weblogs stören. Kommentare im PopUp-Fenstern , zu viel Werbung und Mini-Schrift sind nur einige Beispiele. Weitere Beispiele sind z. B. das man Links in der Navigation auf inaktiv setzt … aber dieses Thema ruft leider auch einige Menschen auf den Plan, die mir persönlich zu dogmatisch mit diesem Thema umgehen und ich habe einfach keine Lust mehr zu diesem Thema zu diskutieren, denn ich habe schon mehrmals meine Meinung diesbezüglich gesagt. […]
Har har.
Ich hab auch irgendwann mal zu hören bekommen, man sollte nicht auf die gerade besuchte Seite verlinken (also im Kreis). Eine Zeit lang hab ich mich dagegen gesträubt. Auf einer Site halte ich mich daran, auf einer anderen nicht.
Jetzt hock ich grad an einer fremden Site mit WordPress und wollte schauen, ob man wp_list_pages so einstellen kann, daß die geöffnete Seite nicht verlinkt ist (wohl aber hervorgehoben, aber das ist ja kein Problem).
Nachdem ich gerade die Kommentare hier gelesen hab, hab ich ein Argument dafür gefunden, den Link aktiv zu lassen: Tabbed Browsing.
Oft öffne ich die aktuelle Seite nochmal in einem neuen Tab um im aktuellen Tab woanders hinzugehen und später die eine Seite nicht wieder suchen zu müssen. Mancheiner plant sein Gesurfe eben mehrere Seeiten weit.
Ich werde hier den Menüpunkt Link sein lassen.